Die Russen kommen … jetzt doch noch

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Die Russen kommen … jetzt doch nicht.

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Ein Kriegstreiben in (vorläufig) fünf Akten

Akt I

„Die Russen“ kommen.

Wenn ich mich recht erinnere, passiert das jetzt zum dritten Mal.

Genauso oft hat die deutsche Bundesregierung für ihr Handeln ganz edle Motive. Sie will uns schützen und ihre Freunde verteidigen. Darüber hinaus alle Werte, an die sie sich erinnern kann.

Dazu gehört auch die neofaschistische Asow-Brigade in der Ukraine, die ebenfalls das Dritte Reich nicht vergessen hat. In ihrem Emblem prangt die „Wolfsangel“, ein Symbol aus NS-Deutschland. Sie ist offiziell dem ukrainischen Innenministerium unterstellt und dient gleichzeitig vielen Herren(-menschen).

Das gehört zum guten Ton von Kriegsverbrechen.

Dieses Mal geht es um die Ukraine. Für diese Erzählung gelten folgende Spielregeln:

Dass sich Russland in die Angelegenheiten anderer Staaten einmischt, ist im Westen völlig, aber so was an völlig ausgeschlossen.

Dass man „bunte Revolutionen“ überall gefördert hat, um dem Westen zu Füsse liegende Regime an die Macht zu bringen, ist … etwas ganz anders.

Dass sich die US-Regierung bedroht fühlte, als auf Kuba Raketen stationiert werden sollten, ist etwas ganz anders als die ständige „Osterweiterung“ der NATO, mit der Russland militärisch eingekreist werden soll.

 

Lassen wir doch einmal verschiedene Erzählungen und Interpretationen ganz großzügig beiseite:

Es gibt doch einen ganz einfachen Vorschlag, um den nächsten „Russlandfeldzug“ zu unterbinden.

Alle Regierungen und Staaten geben besetzte/annektierte Gebiete auf und Russland macht dasselbe.

Sie haben es erraten: Es geht nicht im Geringsten um besetzte/annektierte Gebiete, um das nationale Selbstbestimmungsrecht, um die Unverletzlichkeit nationaler Grenzen.

Akt II

Dass es bei der Pandemiebekämpfung nur bedingt um Corona geht, sondern um alles, was im Windschatten des Ausnahmezustandes möglich und erleichtert wird, zeigt der buchstäblich herbeigesehnte Krieg mit Russland.

Soviel wie an und mit Corona gelogen wird, so ist auch mit der Angst vor den „Russen“. Kein Wort darüber, dass Russland einfach nur die Sicherheitsgarantien haben möchte wie die USA in der Kuba-Krise in den 1960er Jahren, als sich die US-Regierung von Raketen auf Kuba bedroht fühlte und mit einem Atomkrieg gedroht hat.

Kein Wort in dieser so freien West-Welt darüber, dass die Stationierung von Raketen auf Kuba eine Antwort auf die Stationierung von Raketen in der Türkei war!

Kein Wort darüber, dass genau diese Tatsache Gegenstand von Geheimverhandlungen war, mit dem Ergebnis: Die Sowjetunion zieht ihre Raketen auf Kuba ab und die US-Regierung die Raketen in der Türkei. Bis heute wird über dieses Geheimabkommen geschwiegen. Denn es würde die Legende von damals und die Legende von heute zerstören, dass die „Russen“ uns bedrohen, aggressiv sind, unsere Frauen und Kindern haben wollen – also kurzum das bleiben, was sie seit 1918 sind: die Bösen, für die „wir“ Faschismus (3. Reich) und Krieg liebend gerne in Kauf nehmen.

Akt III

Die US-Regierung ließ uns via Medien wissen, dass Russland am Mittwoch, den 16. Februar 2022 die Ukraine angreifen werde. Das war gestern.

 

Das habe man aus ganz sicherer Quellen erfahren. Und noch sicherer sei, dass man diese Quelle nicht nennen werden. Sonst lande man beim Psychiater und werde wegen Persönlichkeitsspaltung behandelt.

Nun ist der Mittwoch vorbei und alle haben umsonst auf einen beginnenden und möglich gemachten Weltkrieg gewartet.

Auch hat niemand mitgekommen, dass die US-Regierung und all die Willigen, die das mitverbreitet haben, wegen Fake News blockiert und verfolgt worden sind.

Das hat neben ein paar anderen Gründen, die ich hier nicht nennen kann und will, einen total plausiblen Grund:

Russland hat am Mittwoch, den 15. Februar 2022 deshalb nicht die Ukraine angegriffen, weil man ihr das totale Überraschungsmoment aus der Hand genommen habe. Seit Wochen bereiten die „Russen“ und die Medien zusammen die Invasion vor und nun war alles umsonst.

Jetzt schmolle Russland und zeigt sich einmal mehr als Spielverderber.

Nicht alle, denn der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow kommentierte den aufgedeckten Angriffsplan durch den US-Geheimdienst CIA staubtrocken mit dem Satz:

„Kriege in Europa beginnen selten an einem Mittwoch“.

Akt IV

Die US-Regierung und die EU-Troika*innen fühlen sich total getäuscht, denn der zugesagte Einmarsch in die Ukraine fand nicht statt. Die deutsche Außenministerin Annalena Bockmist, pardon Baerbock, erklärte in Namen aller, diese Desinformationspolitik müsse sofort aufhören. Danach schlossen alle großen, staatsnahen Medien auf unbestimmte Zeit.

Akt V

Dennoch durchbrach aus gut informierten Kreisen folgende Eilmeldung das konzertierte Schweigen. US-Präsident Biden hatte wieder so ein Bauch-Gefühl und ließ die Welt sofort daran teilhaben: „Mein Gespür sagt mir, dass es in den nächsten paar Tagen geschieht.“ (politico.eu vom 17.02.2022)

Demnach wird sich Folgendes zutragen: Russland wird ein false flag-Operation inszenieren, also einen fingierten Angriff auf seine eigenen Truppen oder noch besser: ein Terroranschlag auf Zivilisten mit viel Frauen und Kindern. Diesen Angriff wird dann Russland als Rechtfertigung nutzen, sich zu verteidigen, und das bis nach Kiew. Als Beleg für diesen ultimativen Geheimplan nannte Biden langjährige eigene Erfahrungen. Da macht ihm keiner etwas vor.

Epilog

Diese Methode hatte bereits 2002 großen Erfolg.

Damals titelten zahlreiche freie und rechtschaffenen Medien die Sondermeldung, dass „Saddam“ (man sprach sich mit Vornamen an), also die irakische Armee in 45 Minuten Chemie/Massenvernichtungswaffen (gegen Israel) einsetzen werde.

(Evening standard vom September 2002)

 

Wenig später zerbombte man den Irak, stürzte die Regierung und teilte sich die Beute untereinander auf.

Fast alles an diesem Krieg gegen den Irak war erstunken und erlogen. Dazu gehört auch dieses „geheime Dossier“ über chemische Massenvernichtungswaffen.

Nicht erlogen sind die Zehntausende, die bei diesem Krieg ermordet wurden.

Ebenso wenig erlogen ist, dass niemand für diese Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen wurde.

Genauso wenig erlogen ist, dass fast alle Medien mitgemacht haben und dies auch heute wieder tun.

Wolf Wetzel

18. Februar 2022

Zwei Tage, nachdem Russland nicht in die Ukraine einmarschiert ist.

 

Quellen und Hinweise:

Ukraine-Invasion durch Russland schon am Mittwoch? Geheimdienst will Putins Plan enthüllt haben, merkur.de vom 15.2.2022: https://www.merkur.de/politik/ukraine-invasion-russland-mittwoch-geheimdienst-putin-plan-moskau-kiew-91349221.html

„Das Freiwilligenbataillon ‚Asow Regiment‘ kämpft in der Ukraine gegen pro-russische Milizen. Sie weist rechtsextreme Haltungen auf, Hamburger Abendblatt vom 16.02.2022: https://www.abendblatt.de/politik/article234582939/ukraine-krise-rechtsextreme-miliz-asow-regiment.html?fbclid=IwAR0enAhMgHa6it9tZaRXGjTN2Qfel5U3e96cgvuAt2_typUSHk0jeHdqTAw

Biden warns of Russian invasion of Ukraine within days, Paul Dallison, Paul McLeary: politico.eu 17.02.2022

 

 

 

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