„Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt.“ Damals wussten viele nicht einmal, wo der/die/das Hindukusch liegt. Heute wissen wir, dass der Hindukusch überall sein kann. Wir können dem folgen oder uns nicht länger folgenlos empören.

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„Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt.“ Damals wussten viele nicht einmal, wo der/die/das Hindukusch liegt. Heute wissen wir, dass der Hindukusch überall sein kann. Wir können dem folgen oder uns nicht länger folgenlos empören.
„Nichts wird gründlicher vorbereitet, als plötzlich ausbrechende Kriege.“ (Verfasser unbekannt)
„Wir können dabei zusehen, mitmachen oder desertieren.“ (Verfasser mir bekannt)
Dieser Krieg wird nicht in der Ukraine entschieden. Wenn wir uns nicht einmischen, werden wir alle verlieren, egal wer gewinnt. Denn kein „Gewinner“ hat auch nur im geringsten die Überwindung dieser „kannibalischen Weltordnung“ (Jean Ziegler) im Sinn.
Am 4. Juli 2022 berichtete der Tagesspiegel, dass an die Berliner Büros der GRÜNEN und der SPD der Vorwurf gesprüht wurde, sie seien »Kriegstreiber«. Es müsse „ein Missverständnis vorliegen“, kommentierte der grüne Lux die Schmiererei blitzgescheit.
Wer auf Widersprüche hinweist, gilt als Verräter. Es geht doch um die Opfer von Corona!, hieß es zwei Jahre lang. Jetzt geht es um die Opfer des Krieges. Wer auf dessen Ursachen hinweist, wird mit dem Vorwurf des Whataboutism konfrontiert.
Die ukrainische Regierung möchte so gerne „Bauer“ auf dem Schachbrett der Granden sein und die russische Regierung möchte nicht länger „Bauer“ sein, sondern als „Dame“ behandelt werden.
Eine Linke, die sich auf diesem Schachbrett einen Platz sucht, dort eine gute Figur abgeben möchte, hat verloren – vor dem ersten Zug.
Wenn man diese ServusTV-Diskussion mit der deutschen Lanz-Talkshow vergleicht, bekommt man eine Ahnung davon, womit wir abgespeist werden, womit wir uns zufrieden geben. Und das bereits in „Friedenszeiten“.
„Feministische“ Außenpolitik: Krieg kann so geil sein.
Viele hätten gerne die These vom Ausnahmezustand, der mit seinem Corona-Anlass nicht verschwindet, für eine allzu düstere Schlussfolgerung gehalten. Was die Einübung in den Ausnahmezustand mit dem Krieg zu tun hat, erleben wir seit zehn Tagen.
‚Ich halte nichts davon, einen dritten Weltkrieg herbeizureden, erst recht nicht von Forderungen nach mehr Geld für Rüstung der Nato. Aber die Gefahr, dass sich die Situation verschärft wie im August 1914, wächst von Tag zu Tag‘. (Helmut Schmidt, Ex-SPD-Bundeskanzler, 2014)