Die Sachbearbeiter des Krieges und die Friedenskünstler

Am letzten Wochenende kamen in Berlin etwa 40 – 50.000 Menschen in Berlin zusammen. Sie eint das „Manifest für Frieden“, das Sahra Wagenknecht (Noch-LINKE) und Alice Schwarzer (Zeitschrift Emma) initiiert hatten und das mittlerweile von fast 700.000 Menschen unterstützt wird.
Das ist nach zwei Jahren Corona-Ausnahmezustand und einem Jahr Kriegsbeteiligung an der Seite der Ukraine recht viel. Dementsprechend groß war das Denunziationsgewitter, das über sie alle niederging. Die Berichterstattung darüber hat kriegstaugliches Reichsenderniveau erreicht.

Mich fröstelt diese Solidarität total

Kann es sein, dass der Krieg gegen Russland eigentlich irgendwie doch in Ordnung ist, wenn man ein paar störende postfaschistische Figuren und Strukturen in der Ukraine wegradieren könnte und wenn man hier vom Krieg nichts spürt, also ins Kino gehen und sich den Film „Im Westen nichts Neues“ anschauen kann?

Wir arbeiten an der (nuklearen) Katastrophe

Man muss sich überhaupt nicht auf deren Schachbrett für „schwarz“ oder „weiß“ entscheiden. Es geht nicht darum, uns darin einig zu sein, wer zuerst geschossen hat, wer welche Souveränität verteidigt, wer welche Sicherheitsinteressen wahrnimmt.
Es geht um die Rolle Deutschlands darin. Darauf können wir Einfluss nehmen, da kennen wir uns aus, was die Geschichte, aber auch die Gegenwart angeht.

Käfig zu verschenken

»Wir kommen jetzt in eine Phase hinein, wo der Ausnahmezustand die Normalität sein wird«, sagte einer, der es wissen könnte. Soviel sei verraten: Er hat es bis zum Minister gebracht.

Der Holocaust gehört uns

„Ein deutscher Professor (…) erzählte mir, dass er im Unterricht versuchte, den Holocaust zum universellen Paradigma menschlicher Leiderfahrung zu erheben. Die Reaktion seiner Studenten hatte er nicht erwartet: Die Schwarzen wollten, dass man über die Sklaverei redet. Die Roten hoben den an den Indianern begangenen Völkermord hervor. Die japanischen Gelben wollten, dass man Hiroschima und Nagasaki thematisiert. Die chinesischen Gelben beklagten (…) Jedes Kollektiv (…) hatte seine eigenen Traumata. Jedes hatte seinen eigenen Holocaust.“

Jenseits der Kriegslogik Teil II

Im ersten Teil ging es darum, das imperiale Kriegsumfeld zu betrachten, also all das, was man wissen könnte oder gar müsste, bevor „der erste Schuss“ in einem Krieg fällt. Dieser zweite Teil nähert sich dem Schauplatz des Krieges und geht den Fragen nach: Was verteidigen, was beschützen die UkrainerInnen? Was haben die UkrainerInnen mit ihren Kriegsherren gemein?