Es ist nicht von Belang, wer den ersten Schuss abgegeben hat …
Wer würde diesen Satz nicht Putin, den russischen Präsidenten zutrauen, als er den Einmarsch in die Ukraine 2022 begründete. So schlau war er jedoch nicht.
Dieser Satz stammt vom ersten Botschafter Israels in Deutschland Asher Ben Nathan, auf die Frage eines Journalisten, wer den ersten Schuss im Sechs-Tage-Krieg 1967 abgegeben habe – mit dem folgenden Verweis:
„Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“ (Gerd Schultze-Rhonhof, 1939 – Der Krieg, der viele Väter hatte. Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg)
Man muss hinzufügen, dass dieser „Sechs-Tage-Krieg“ gegen arabische Staaten in Deutschland als „Blitzkrieg“ bezeichnet und gefeiert wurde. Damit wären wir an einem entscheidenden Punkt: Es geht seit Langem nicht darum, ob ein Angriffskrieg verurteilt wird, weil er selbst mit den besten Motiven und Begründungen ein Kriegsverbrechen darstellt. Es kommt vielmehr darauf an, wer einen Angriffskrieg führt und ob dieser der eigenen politischen Agenda dient:
Es ist nicht von Belang, wer den ersten Schuss abgegeben hat …
Quellen und Hinweise:
80 Jahre Zurückhaltung, Wolf Wetzel: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/80-jahre-zurueckhaltung/
Die gerichtliche Aufarbeitung der Kriegsverbrechen in der Ex-Bundesrepublik Jugoslawien sind abgeschlossen. Basta? Wolf Wetzel, NachDenkSeiten am 9. Juni 2021: https://www.nachdenkseiten.de/?p=73174
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