US-Arzneimittelbehörde FDA will die Zulassungsdaten für den Pfizer-Impfstoff erst 2076 veröffentlichen.
Über das Paternoster-System zwischen Pharmaindustrie, Aufsichtsbehörde (FDA) und Medienkonzernen
Wir wissen ja, dass Pfizer und alle, die sich jetzt um uns (schwere) Sorgen machen, Transparenz und Offenheit propagieren und zu ihrer Kernkompetenz machen. Wer ihnen anderes unterstellt, wer anderes vermutet, also das, was in Vergangenheit der Normalfall war, der hat sie nicht mehr alle.
In den USA – im Gegensatz zu Deutschland – gibt es ein relativ gutes „Informationsfreiheitsgesetz“. Es verpflichtet Behörden selbst Geheimdienstunterlagen innerhalb von 25 Jahren der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Alle fünf Jahre verliert ein geheim gehaltenes Dokument eine Geheimhaltungsstufe.
Das ist auch einer der wesentlichen Gründe, warum die Öffentlichkeit nach 25 Jahren erfährt, was bis dahin als ‚Verschwörungstheorie‘ abgetan wurde. Dazu gehören geheimdienstliche Terroraktionen (wie gegen das sandinistische Nicaragua in den 1980er Jahren) genauso wie die Unterstützung von Militärputsche, wenn der US-Führung die gewählte Regierung nicht passt (wie in Chile 1973).
Nun ist der Pharmakonzern Pfizer kein Geheimdienstunternehmen und genießt also keine Sonderrechte – könnte man meinen. Wie kommt Pfizer dennoch in einen solchen Genuss?
„Die FDA, die Behörde, die in den USA für die Zulassung von Medikamenten und damit auch der COVID-19-Impfstoffe zuständig ist, hat jetzt einen neuen Trick gefunden. Eine Initiative von Medizinern und Wissenschaftlern hatte auf Freigabe aller Dokumente zur Zulassung des BioNTech-Pfizer-Impfstoffs geklagt. Nun beantragte die FDA bei einem Bundesrichter, man müsse ihr bis 2076 Zeit geben, die Dokumente zu veröffentlichen.“ (rt-de vom 18. November 2021)
Die Begründung ist erst einmal total menschlich. Die Behörde könne die mindestens 329.000 Seiten (digitale Tabellen nicht mitgerechnet) nur Stück für Stück sichten:
„Die zuständige Abteilung der FDA habe nur zehn Beschäftigte und könne daher höchstens 500 Seiten pro Monat aus diesem Konvolut entsprechend bearbeiten und freigeben. Das führe dazu, dass die letzten Dokumente erst im Jahr 2076 freigegeben würden.“ (s.o.)
Diese Geschichte hat nur einen kleinen Haken: Dieselbe Behörde mit demselben Personalschlüssel konnte die besagten 329.000 Seiten für die Zulassung viel schneller lesen und sichten – um nicht zu sagen in Windeseile:
„Die 329.000 Seiten Dokumente, so der Anwalt der Kläger, seien während des Zulassungsverfahrens laut FDA binnen 108 Tagen sorgfältig geprüft worden.
‚Während die FDA diese Dokumente in 108 Tagen gründlich prüfen kann, verlangt sie jetzt 20.000 Tage, um diese Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich zu machen‘.“ (s.o.)
Wer also zu dem Schluss kommt, dass die Pfizer-Unterlagen noch geheimer sein müssen, als das, was die CIA, die NSA oder das FBI zu verbergen haben, der … kann noch in Zusammenhängen denken.
Wolf Wetzel
Diskussion und Conclusio:
In einem Kommentar wurde ich gefragt. Was heißt das (schon)? Ich bot ihm (selbst) nachdenken an. Daraufhin kam folgende bemerkenswerte Antwort:
„Natürlich könnte ich jetzt ins Blaue hinein „nachdenken“, ich würde aber gerne über eine Aussage des Textes nachdenken – und dort ist aber nur zu lesen, dass die Impfstoffhersteller enormen Gewinn machen und dass sie sich nicht in die Karten gucken lassen wollen. Was daraus für den Autor des Textes folgt, wird nicht benannt. Also, was folgt daraus? Dass – ich spekuliere mal ins Blaue hinein, weil der Autor mich dazu aufgefordert hat – die Impfstoffe in Wirklichkeit Placebos sind, die gar nicht wirken? Dass sie in Wirklichkeit der Gesundheit eher schaden als nützen? Das alles unter einem Marketing-Trommelfeuer inszeniert, um Kasse zu machen? Ist das die Aussage? Oder welche Aussage wollen Sie machen?
Ich bin Ihnen (ich kenne überhaupt niemandem, dem gegenüber ich es sei) überhaupt nicht feindlich gesonnen, aber nach einer langen Auflistung von Punkten in Ihrem Text müßte doch dann eigentlich eine conclusio kommen, also zumindest eine These, was für den Autor daraus folgt?
Im Unterschied zu den Nachdenkseiten und ähnlichen Portalen sind wir hier in einer Gruppe („solidarisch über Corona diskutieren“), deren Texte es nicht bei bloßen Andeutungen, die vielleicht zu „monströsen“ Schlussfolgerungen der ganzen Leser*innen ermuntern sollen (eine beliebte Strategie dort), belassen wollen, sondern wir – zumindest verstehe ich die Diskussionskultur hier so – treffen Aussagen, bringen Thesen, äußern Meinungen. Eine bloße Auflistung von Punkten, aus denen anscheinend nichts folgt, finde ich daher etwas sinnlos. Nun?“
Bemerkenswert an der Antwort ist, dass der Kommentator mit viel Phantasie genau auf das wartet, was er dann als „monströs“ abhaken und als „beliebte Strategie“ einordnen kann. Ich habe ihn ganz offensichtlich enttäuscht.
Also antwortete ich ihm: „Na ja, ich finde es spannend, wenn wir einen Faden auslegen, wo er hinführt. (…) Selbstverständlich habe ich keine „conclusio“, sonst würde es sich nicht um geheimgehaltene Unterlagen/Vorgänge handeln. Ich kann aber etwas über merkwürdige, auffällige Umstände sagen, und da bleibe ich bei der Sache: Das US-Informationsfreiheitsgesetz weiß sehr wohl um schutzwürdige Geheimnisse. Es geht schlicht darum, dass es einen triftigen, besonderen Grund geben muss, wenn man das US-Gesetz umgehen, aushebeln möchte. Deshalb habe ich das mit den NSU-Akten verglichen. Wenn in beiden Fällen feststände, dass alles so zugegangen ist, wie man es kommuniziert hat (alles geprüft, alles bestens, jeder Zweifel ausgeschlossen), dann hält man sich doch an die Frist oder verkürzt sie … oder hebt sie sogar auf, damit die Zweifel aus der Welt geräumt werden können. Übrigens komme ich nicht zu „monströsen“ Schlussfolgerungen, wenn ich die Merkwürdigkeit benenne und gerade nicht Thesen in den Raum werfe. Das schließt die Nicht-Haftung für einen Impfstoff mit ein. Aber ich kann gerne um sehr viel wetten, dass weder die geheim gehaltenen NSU-Akten das bestätigen, was offiziell verkündet wird, noch die Zulassungsunterlagen bei Pfizer.“
Auch wenn vieles Geschäfts- und Staatsgeheimnis bleiben soll, kann man ein Geheimnis bereits lüften. Das Paternoster-System zwischen Pharmaindustrie, Aufsichtsbehörde (FDA) und Medienkonzerne:
Quellen und Hinweise:
US-Arzneimittelbehörde will komplette Zulassungsdaten für Pfizer-Impfstoff erst 2076 veröffentlichen, rt.de vom 18. November 2021: https://de.rt.com/nordamerika/127345-us-arzneimittelbehoerde-will-zulassungsdaten-fuer-pfizer-2076-veroeffentlichten/
Second-Joint-Status-Report: https://www.sirillp.com/wp-content/uploads/2021/11/020-Second-Joint-Status-Report-8989f1fed17e2d919391d8df1978006e.pdf
Kapital-Verbrechen mit und an Corona: https://wolfwetzel.de/index.php/2021/11/22/kapital-verbrechen-mit-und-an-corona/
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