Wenn die deutsche Bundesregierung mit der pro-faschistischen Brigade „Asow“ Hand in Hand geht

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Die „diverse“ Bundesregierung und die „mono“-faschistische Brigade „Asow“ aus der Ukraine sind kein Widerspruch – sondern kompatibel

 

Es gibt viele Gründe, den behaupteten Kampf der Bundesregierung „gegen rechts“ für eine Farce zu halten.

Es gibt genauso viele Gründe, herauszufinden, dass die „Brandmauer gegen rechts“ eine Farce ist.

Man kann dies an diesem einen Beispiel erklären:

 

„Ukrainische Neonazi-Brigade kommt auf Werbetour nach Berlin – Proteste gegen “rechts” geplant?

 

Die neonazistischen Proxy-Krieger der 3. Sturmbrigade kommen als Talkshow-Stars nach Deutschland.

 

 

Es ist heute schwieriger denn je, ihr wahres Gesicht durch den Nebel der antirussischen Propaganda zu erkennen. Angefangen als faschistische Militanten, haben sie sich zu einer militärischen Elite-Einheit der westlichen Welt entwickelt.

Von Wladislaw Sankin

Am 21. Juli startet die Asow-Bewegung ihre Europatournee mit den Angehörigen ihres Kampfverbands, der 3. separaten Sturmbrigade der ukrainischen Armee. Darüber berichtet die Zeitung Junge Welt (jW). Geplant hat die Einheit, die von Andrei Bilezki, einem der einflussreichsten Neonazi-Führer der Ukraine angeführt wird, zunächst Auftritte in Warschau und Wrocław, später in Prag, Vilnius, Rotterdam und Brüssel.

Auch in Deutschland sind drei Auftritte geplant – in Berlin, Hamburg und Köln –, und alle sind kostenpflichtig. Diejenigen, die die “Helden” im Live-Format “zum Anfassen” erleben möchten, müssen in Berlin 20 Euro als “Spende” für Kampfzwecke abgeben, und in Hamburg 15 Euro. Dafür bekommen sie “die epischsten Geschichten von der Front” geboten, garniert mit “Soldatenhumor”. (…)

Bilezki und seine Leute – zunächst als militante “Aktivisten” des Maidan, dann als Angehörige des Asow-Bataillons – sind diejenigen, die ihr Land ins Chaos eines Bürgerkriegs gestürzt haben. Dann haben sie als Freiwillige des Asow-Regiments und seines politischen Flügels “Nationales Korps” mit Randalen und Morddrohungen den Weg der Ukraine zur friedlichen Beilegung des Donbass-Konflikts auf diplomatischem Wege verhindert – gemeint ist eine ganze Reihe von Ausschreitungen im Zuge der sogenannten “Anti-Kapitulationsdemos” in den Jahren 2018 bis 2020.

(…)

Die 3. Sturmbrigade inszeniert sich bis heute mit Stolz als historischer Erbe des Bandera-Flügels der faschistischen Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und deren bewaffneten Arms, der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA), die einst zu den willigsten Helfern im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und beim Holocaust zählten, stellt die jW fest. Ihre historische Verbundenheit mit Banderisten haben die Angehörigen der 3. Sturmbrigade im Zuge eines “historischen” Fotoshootings zum Ausdruck gebracht, wo sie sich in den gleichen Posen wie UPA-Kämpfer auf Archivfotos ablichten ließen, wie eine Ausstellung im Kiewer Stadtmuseum im September 2023 zeigte.

 

Damit demonstrierten sie mehr als deutlich, dass sie nicht in den Kämpfern gegen den Hitler-Faschismus ihre Vorläufer sehen, sondern in deren Gegnern, den Nazi-Helfern.

Ungebrochen ist entsprechend ihre Bewunderung für Hitlers Elitekrieger:

 

Diverse Symbole der 3. Sturmbrigade sind in Anlehnung an die Insignien der Waffen-SS gestaltet, eines sogar nach dem Truppenkennzeichen der 36. Waffen-Grenadier-Division “Dirlewanger”. “Dirlewanger” und ähnliche Verbände der ukrainischen Nationalisten wüteten unter anderem in der benachbarten Weißrussischen SSR und halfen den Deutschen, die “Drecksarbeit” bei den sogenannten Strafaktionen gegen Partisanen und Zivilisten zu erledigen. (…)

Zweck der Europatournee ist also, “Fans im Ausland zu treffen”. Wie der Ankündigung zu entnehmen ist, geht die Mission der Tournee über Finanzmittelakquise und das bereits weit fortgeschrittene Branding von Asow – mit eigenen Filmproduktionsfirmen, Modelabels, Verlagen, neuerdings sogar einer Netflix-Serie – weit über die Pflege des Kulturindustriemarktes im Westen hinaus. (…)

Die Junge Welt weist auch auf die deutschen Gastgeber des “Nazispektakels im Talkshowformat” hin. In Hamburg sei es der Verein der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit “Feine Ukraine”, der regelmäßig Kundgebungen für mehr Waffenlieferungen und die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine initiiert. Damit wirbt der Verein faktisch für den Einsatz der NATO-Truppen gegen Russland und damit die Ausweitung des Konflikts.

(…) In Berlin soll die Asow-Show am Donnerstag im Hotel Continental – Art Space in Exile, Zentrum für Moderne Kunst in Treptow stattfinden, das vorwiegend von geflohenen ukrainischen Künstlern genutzt wird und dessen Träger “ogalala Kreuzberg e.V.” sich für die “Förderung von Kunst und Kultur” einsetzt.

Eine Anfrage der jW-Redaktion beim Hotel Continental – das auch Kooperationspartner des Deutschen Theaters ist – zu seiner fragwürdigen Kooperation mit faschistischen Kriegern blieb

Wenn das Hotel und seine vornehmen städtischen Partner das Werben für ukrainische Neonazis nicht anstößig finden, könnten wenigstens die zahlreichen Bündnisse gegen rechts dies mit einem Protest vor dem Veranstaltungsort tun. Auch die “Omas gegen Rechts” könnten aktiv werden sowie andere Organisationen, die vorgeben, antifaschistisch zu sein. (…)

Aber ich bezweifle, dass sich jemand zu einer Protestaktion bereiterklären wird. Niemand wird sich dafür zuständig fühlen. Protest gegen die “coolen” Jungs von Asow, die modische Bärte tragen und brachiale Gewalt witzig finden, würde in Berlin gleich Protest gegen den Berliner Senat und die Bundesregierung bedeuten. Denn sie sind es, die ukrainische Faschisten als Freiheitskämpfer verklärend seit Jahren hofieren.

Und das ist das Schrecklichste. Diejenigen, die sich ausdrücklich als Proxy-Armee und NATO-Speerspitze gegen Russland begreifen (Aussagen eines Asow-Kommandeurs dazu hier zitiert), die Völker ganz unverblümt rassistisch in “zivilisiert” und “unzivilisiert” einteilen, auf zynische Weise die deutschen “Schuldkomplexe” manipulieren (wie es ukrainische Diplomaten tun) und die Geschichte des Zweiten Weltkriegs dafür auf den Kopf stellen, haben hierzulande das Sagen.“

 

Ergänzung

Es existiert ein Aufruf, diese Melange aus Krieg und Faschismus nicht hinzunehmen:

Antifaschistische und antimilitaristische Kundgebung am

Donnerstag, den 25.7.2024 um 18 Uhr

Hotel Continental/Berlin, Elsenstr.87

Wolf Wetzel | 25.7.2024

Quellen und Hinweise

Ukrainische Neonazi-Brigade kommt auf Werbetour nach Berlin – Proteste gegen “rechts” geplant? Wladislaw Sankin: RT deutsch vom 17.7.2024

„Asow“ on the Road. Neonazibrigade geht auf Europatournee – auch in Deutschland sind Auftritte geplant, Susann Witt-Stahl, jW vom 15.7.2024

City News, kanadischer Kanal, 2024: https://www.facebook.com/share/v/SaMU4W9toepUenpb/

Krieg und Ohnmacht, Wolf Wetzel,2022: https://wolfwetzel.de/index.php/2022/04/30/krieg-und-ohnmacht/

Wie bastele ich einen Helden. Eine Anleitung für Profis und Amateure, Wolf Wetzel, 2022: https://wolfwetzel.de/index.php/2022/03/24/wie-bastele-ich-einen-helden-eine-anleitung-fuer-profis-und-amateure/

 

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5 Kommentare

  1. Mich irritiert, dass da immer noch von einem “Hotel Continental” die Rede ist. Das wurde m.W. 1945 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Vermutlich gibt es davon noch nicht einmal mehr eine Ruine. Ich meine, irgendein “kultureller Verband” kann sich ja gerne nennen, wie er will, von mir aus auch “Kampfstern Galaktika”, aber im Zusammenhang mit einer solchen Wortkreation von “städtischen Partnern” zu reden, und zwar nicht seitens der Initiatoren oder “Kulturellen”, sondern als jemand, der das Ganze beschreibt, wirkt auf mich etwas abstrus. Der Absatz

    “Eine Anfrage der jW-Redaktion beim Hotel Continental – das auch Kooperationspartner des Deutschen Theaters ist – zu seiner fragwürdigen Kooperation mit faschistischen Kriegern blieb”

    “unbeantwortet” scheint da noch ganz gut als Ergänzung zu passen.

    Aber abgesehen davon hat der Artikel natürlich seine volle Berechtigung und demaskiert damit alle Omas und anderen “gegen rechts”.

  2. krass war halt in dem zusammenhang, dass die nummer bis kurz davor komplett unterm radar geflogen ist und einzig die JW in einem angemessenen zeitraum davor darüber berichtet hat. btw.: der JW-artikel war im prinzip eine gekürzte version von rt:de, über den wir vorher gestolpert sind. t-online hat 2 oder 3 tage vorher was drüber geschrieben, worin die nennung von asow aber komplett vermieden wurde und der artikel las sich wie werbung für ne familienkompatible diashow vom urlaub in der ferne. es grenzt schon an ein wunder, dass wir überhaupt noch ne mobilisierung hingekriegt haben. unsere “qualitätsmedien” haben alle buchstäblich erst am 25.- dem tag der veranstaltung- überhaupt was geschrieben. “man kann gar nicht soviel fressen…” (max liebermann)

    1. Ja, so habe ich das auch (nicht) mitbekommen. Die Lauftstallmedien wissen ganz genau, was sie wissen, nichts zu wissen.

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