Die drei Hälften meines Lebens – Opfer, Täter, Störenfried.

Veröffentlicht von

Wolf Wetzel

Die drei Hälften meines Lebens – 

Opfer, Täter, Störenfried

Westendverlag 2024

25 Euro

Erscheinungsdatum ab jetzt erhältlich

Artikelnummer: 978-3-86489-455-8

 

 

Manche haben als Buchankündigung noch den Unter-Titel:

Opfer, Täter, Revoluzzer

im Kopf.

 

Auch wenn ich weiß, dass jede Änderung wieder Zeit und Arbeit kostet, konnte ich den Verlag doch von einer Änderung überzeugen.

Da die drei Stichworte für die drei Hälften meines Lebens stehen sollen, war ich bei dem Stichwort „Revoluzzer“ für die dritte Hälfte unglücklich.

Zum einen passt der Revoluzzer nicht in die beschriebene Zeit nach 2000. Der Revoluzzer wurde in den 1970er und 1980er Jahren als Verächtlichmachung benutzt und stand mit Politrockern und Chaoten auf einer Stufe. Heute benutzt man jedoch als Abwertung eher rechtsgewendete Begriffe wie Querdenker, Lumpenpazifist und Verschwörungstheoretiker.

 Ich hätte mich als Ersatz mit dem Lumpenpazifisten angefreundet – da man ihn gegen die Denunziationsabsicht auch positiv wenden kann und sollte. Da er jedoch zu speziell ist, entschieden wir uns für den Störenfried.

Damit kann ich leben, wenn man darunter versteht, dass man den Frieden mit den herrschenden Verhältnissen meint, aber auch den Frieden, den viele meiner ehemaligen Weggefährten mit dem geschlossen haben, was nun einmal so ist.

 

Vorwort: Die drei Hälften meines Lebens

In der ersten Hälfte des Lebens lebt man fast nur das Leben der anderen … der Eltern, der Lehrer, der Erzieherinnen, der Erwachsenen: der Übermächtigen.

In der zweiten Hälfte lebt man – wenn es gut läuft – gegen das, was bereits in einem ist und was von außen dazukommen will. Am besten gelingt das, indem man die Einflüsse der ersten Hälfte leugnet bzw. nicht wahrnimmt.

In der dritten versucht man, zu sich selbst zu kommen, die erste Hälfte zu begreifen, die Fremdherrschaft nicht mehr zu leugnen, sondern die vielen Gesichter dieser Macht zu vermessen. Damit einher geht die Erfahrung, dass das Gegen-Leben in der zweiten Hälfte nicht frei war und dass man sich Zug um Zug daran machen muss, im dritten Teil des Lebens über die ersten beiden Hälfte hinauszuwachsen.

Neunmalkluge werden einwenden, dass man nach Adam Riese nur zwei Lebenshälften hat. Eine dritte gäbe es nicht. Das stimmt. Jedenfalls rechnerisch. Aber ich rechne ja nicht. Ich blicke auf mein Leben und versuche es zu begreifen. Dieses Buch ist also meinen drei Lebenshälften gewidmet.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Vorwort                     Die drei Hälften meines Lebens

 

Dier erste Hälfte meines Lebens

 

1925                            Die Vergewaltigung

1928-45                       Vom Waisenbub zur Waffen-SS

1931-51                       Das Schloss und die Nazis

1950-56                        Suche einen Kameraden

1960-63                        Mit Mann und Maus

1963-65                        Über Landser bis in die JVA Stuttgart

1965                              Ein Matrose – ein Traum(a)

1966                              Stunde Null

1967                              Im Westen nichts Neues

1969                              Kinderheim mit „Familienanschluss“

 

Die zweite Hälfte meines Lebens

 

1972                              Ho Chí Minh in Offenbach

1973                              Zwölf Quadratmeter

1977                              Wo warst Du?

1979                              Kirche besetzt

1980                              Die Besetzung einer Villa in Frankfurt

1981                              Der Schwarze Block. Ein Phänomen kommt in Fahrt

1982                              Eine Nachtaktion bei 20.000 Watt

1982                              Selbstmord

1985                              Günther Saré. Die lange Blutspur

1986                              Sägeblätter und Nervengas in Wackersdorf

1987                              Gerold von Braunmühl auf dem Sonntagspaziergang

1987                              Das Tennis-Match und zwei tote Polizisten

1993                              Die Brandstifter sitzen in Bonn

1996                              Hightech-Terroristen schlagen zu

1997/9                           In Gottes Namen – drei Kündigungen

1999                               Der Märchenprinz und der Verrat

 

Die dritte Hälfte meines Lebens

 

2000ff                            In einer Nacht

2000                               Bring doch deine Mutter um

2002                               Im Wehrmachtsbundesarchiv in Berlin

2002                               Gefährderansprache

2006                               Überwacht

2008                               Der Schattenmann des Staatsschutzes

2009                               Wetzel gegen Bundesrepublik Deutschland

2011                                Zwei Hülsen und eine dritte Hand

2015                                Späte Berufung: Meister der Verschwörungstheorie

2017                                Warum machen Sie das?

 

Danksagung

Ich möchte Bianca, Maximilian, Otfried und Hans dafür danken, dass sie mich ermutigt haben, an diesem Buch dranzubleiben.

Ich möchte auch jenen danken, die ich als Weggefährten und Freunde verloren habe. Diese vielen Jahre, die wir zusammen verbracht haben, fließen auch in das Buch ein. Sie haben mit dazu beigetragen, dass ich genau diesen Weg gegangen bin.

Ich möchte auch Markus dafür danken, dass er bei einem gemeinsamen Essen meinen Satz aufgegriffen hat: Die drei Hälften meines Lebens … und mich verschmitzt fragte, wie ich das meine.

Und ich möchte mich ausdrücklich bei der Zeit bedanken, in der sich meine zweite Hälfte des Lebens abgespielt hat. Ich hatte großes Glück, wofür ich nichts konnte. Ohne sie gäbe es die dritte Hälfte auch nicht.

 

Die zwei Gesichter plus X

Ich möchte zur Ergänzung zwei Chronologien anbieten, die die zwei sehr entgegengesetzten Perspektiven berücksichtigen.

Der erste Teil dieser Rekonstruktion ist also meine Geschichte, eine biographische Berg- und Talfahrt.

https://wolfwetzel.de/index.php/2021/03/15/geschichte-wird-gemacht-aus-erster-und-zweiter-hand/

Der zweite Teil dieser Rekonstruktion berücksichtigt, dass das Autobiographische nur die „halbe Wahrheit“ ist und versucht, die Neugierde zu befriedigen, was die vielen anderen dazu sagen würden. Diesem Bedürfnis versucht der zweite Teil gerecht zu werden: Von der Person zur Un-Person.

https://wolfwetzel.de/index.php/2021/03/10/von-der-person-zur-unperson/

 

Vorbestellung: https://www.buchkomplizen.de/index.php?cl=details&cnid=9774cced4a1ca2908f6122cb88119378&anid=112835183c06b320fd0045bdd59e0780&listtype=manufacturer&

 

 

 

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