Kein Wort verliert die ZEIT darüber, dass der Genozid vor aller Augen zuende geführt wird.

Kein Wort fällt diesen Deutschen dazu ein, dass die „freiwillige Ausreise“ Erinnerungen wecken sollte – die man ansonsten bei jede passende Gedenkstunde pflegt.

Dieses Mal ist Schweigen angesagt  – mit dem dezent „versteckten“ Hinweis, dass die Palästinenser doch irgendwie selbst schuld (an allem)  sind.

 Genau an dieser Stelle bricht die heuchlerische deutsche Erinnerungskultur in sich zusammen.

Es waren die Nazis, die in den 1930er Jahren den Juden die „freiwillige Ausreise“ angeboten haben – anstatt sie ins KZ zu stecken.

Der Begriff „freiwillige Ausreise“ wurde im Kontext des deutschen Faschismus verwendet. Nach der Machtübergabe an die NSDAP wurde die Ausgrenzung der Juden systematisch verschärft, mit dem Ziel, Juden zu einer „freiwilligen“ Auswanderung zu zwingen. Diese Politik wurde durch die Einführung von antisemitischen Gesetzen wie dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April 1933 und den Nürnberger Gesetzen von 1935 weiter verstärkt.

2023ff und 1933ff sind nicht dasselbe: Damals konnten nur Juden fliehen, die halbwegs vermögend waren. Heute haben Palästinenser nur noch ihr Leben.

Damals verschärften die deutschen Faschisten diese Politik sozusagen im Alleingang. Heute wird die Politik der Umsiedlung, der „freiwilligen Ausreise“ offen und aktiv von der US-Regierung betrieben und beworben und auch deutsche Politiker beteiligen sich daran – wie der „Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung“ Felix Klein.

Zu den Kolonialideen des US-Präsidenten Donald Trump, nach einer „Umsiedlung“ der palästinensischen Bevölkerung aus dem völlig zerstörten Gazastreifen eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu machen, äußerte sich der „Antisemitismusbeauftragte“ wie folgt:

„Ich halte es nicht für verkehrt, radikal und einmal völlig neu zu denken.“

Dieser Mann bewegt sich in der Sprach- und Denkwelt der Nazis, die sehr gerne als jene aufgetreten waren, die neu und laut gedacht hatten, die es auch noch für „radikal“ hielten, wenn sie ihre „neue“ Weltordnung vorstellten. Um diese Weltordnung zu verwirklichen, setzten die Nazis auch auf eine „freiwillige Ausreise“ der Juden.

Das „Angebot“ des israelischen Kriegskabinetts steckt in den Stiefeln der Nazis.