Die Wirklichkeit drängt zum Wort … Concentration zones … KZ
Bis vor kurzem wollten die Staatsraisonisten der Vorwurf des Genozids als einen heimtückischen Hinterhalt ausgeben, in den die „moralischste Armee der Welt“, die IDF, gelockt werden soll. Ein Hinterhalt, der für eine antisemitische Gesinnung typisch ist.
Ganz besonders affektvoll agierten die Genozid-Beihelfer, wenn man den völlig abgeriegelten Gazastreifen als Konzentrationslager bezeichnet. Dann wissen die Genozid-Könner sofort, dass hier eine Relativierung, dann eine Verharmlosung des deutschen Faschismus vonstatten geht.
Nun aber schweigen genau jene, die sonst so laut und einfältig den Genozid in Gaza unter keinen Umständen mit dem deutschen Faschismus vergleichen wollen.
Das israelische Kriegskabinett mit bekennenden Faschisten in der Regierung (wie Smotrich) ist diesbezüglich wenig verlegen und hat auch kein Problem damit, seine genozidalen Absichten und Handlungen zu verbergen.
Nachdem monatelang die zwei Millionen Menschen in Gaza vom Norden in den Süden, dann wieder zurück in den Norden, schließlich in drei Zonen gepfercht wurden, hat das israelische Kriegskabinett nun im Süden feste „concentration zones“ eingerichtet. Sie werden von US-amerikanischen Söldnern bewacht. Diese „concentration zones“ werden als privates Unternehmen geführt, von der neu gegründeten „Gaza Humanitarian Foundation (GHF)“, selbstverständlich unter Kontrolle der IDF.
Die seit März 2025 vollständige Blockade von lebensnotwendigen Hilfsgüter war und ist ein Kriegsverbrechen und ein Schritt hin zu den concentration zones. Denn nur dort werden Lebensmittel verteilt. Doch es gibt dort nicht nur Lebensmittel. Man bekommt sie nur, wenn man sich biometrisch erfassen lässt, um damit „Ausweispapiere“ zu schaffen, die ihre Deportation ermöglichen sollen.
Was dies alles im Detail für die Menschen in Gaza bedeutet, kommt in einem Gespräch mit dem Journalisten Jeremy Scahill auf bedrückende Weise zu Tage. Er ist Autor der Bestseller „Blackwater“ (2007) und „Dirty Wars“ (2013), wobei letzteres als Oscar-nominierter Dokumentarfilm adaptiert wurde. Scahill war Mitbegründer von „The Intercept“ und startete 2024 „Drop Site News“, eine gemeinnützige Nachrichtenredaktion mit Schwerpunkt auf Berichterstattung über nationale Sicherheit.
Dabei thematisiert er auch die Komplizenschaft westlicher Medien:
https://www.youtube.com/watch?v=BDp_KoQMJVU
Was jetzt, in dieser „Endphase“ passiert, muss man nicht mit einem KZ in Dachau vergleichen. Man kann alles, fast alles, mehr als genug jeden Tag in Gaza sehen.
Wolf Wetzel
Quellen und Hinweise:
Der eliminatorische Nationalismus. Zwischen Krieg und Krieg in Gaza um Palästina, Wolf Wetzel, 2023: https://wolfwetzel.de/index.php/2023/11/29/der-eliminatorische-nationalismus-zwischen-krieg-und-krieg-in-gaza-um-palaestina/
Das israelische Kriegskabinett tut alles, dass sich Auschwitz wiederholt, Wolf Wetzel, 2025: https://wolfwetzel.de/index.php/2025/05/12/das-israelische-kriegskabinett-tut-alles-dass-sich-auschwitz-wiederholt/
Ist der Gazastreifen ein Konzentrationslager? Wolf Wetzel, Februar 2024: https://wolfwetzel.de/index.php/2024/02/21/der-krieg-der-israelischen-armee-in-gaza-besiegt-nicht-den-terror/
Views: 96