Ausstieg aus dem Magazin Overton vom Westendverlag

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Ausstieg aus dem Magazin Overton vom Westendverlag

Teil I

Ich hatte die Idee sehr gegrüßt, dass ein Magazin herausgegeben wird, das keiner Partei, keinen Kapitalgebern oder egomanisch-oligarchen Strukturen folgt. Ich war seit Juni 2022 gerne mit einer wöchentlich erscheinenden Kolumne dabei. Sie trug den Namen „Kohlhaas unchained“. Für mich war das erleichternd und ermutigend, denn so konnte ich meine Themen selbst bestimmen und musste nicht ständig darüber spekulieren, ob der Beitrag „passt“.

Jetzt werde ich das Magazin Overton verlassen, denn die Grundvoraussetzungen für meine Beteiligung wurden schlichtweg in den Boden gestampft.

Der zuständige Redakteur Roberto J. De Lapuente ließ mich wissen, dass ein Beitrag über die Denunziationen vonseiten der Jüdischen Gemeinde Frankfurt gegenüber Medico International nicht „passt“. Das war mit dem großzügigen Angebot verbunden, „etwas anderes“ einzureichen.

Der Beitrag: „Das Kreuz mit dem Kreuz“ erschien dann im Magazin Manova am 26. April 2025.

Die Begründung für die Ablehnung war, dass in diesem Beitrag „abermals das Thema Gaza“ behandelt wird.

Für mich ist alleine diese Begründung beschämend, haarsträubend, anmaßend … und jenseits seiner redaktionellen Zuständigkeit und unterschreitet en passant selbst bürgerliche Standards.

Leicht erkennbar geht es um „Gaza“, also um alles, was damit zusammenhängt, was in den deutschen Laufstallmedien weitgehend ignoriert, entstellt und genozid-freundlich behandelt wird, verbunden mit einer ungeheuren Flut an Denunziationen, Vorwürfen und Unterstellungen jenen gegenüber, die das Schweigen über einen Genozid nicht für eine passende Antwort auf den Holocaust halten.

Dass Herr Roberto J. De Lapuente „das Thema Gaza“ nicht mehr haben will, mag seine ganz persönliche Meinung sein. Mir dieses Schweigen jedoch als Arbeitsauftrag weiterzureichen, ist eine Beleidigung gegenüber mir, gegenüber dem plakativen Anliegen des Magazin Overton.

Dass das Ganze eine Vorgeschichte hat, die weit über ein persönliches Anliegen hinausgeht, ist naheliegend, wenn man berücksichtigt und mit einrechnet, dass „Israel“ (und alle damit einhergehenden Verbrechen) zur „deutschen Staatsraison“ gehören.

Darüber werde ich bald sehr ausführlich schreiben.

 

 

Ich habe die Hoffnung, dass man das nicht als eine vertrackte persönliche Geschichte abhakt.

 

Es gab viele, die auf Overton meine Texte verfolgten und kommentierten. Ich gehörte zu den wenigen Autoren, die mit die „Foristen“, also LeserInnen diskutierte. Das war nicht immer leicht, aber für mich war das ein guter Test, auch jenen überzeugend zu widersprechen, die meine Ansichten nicht teilten.

„Allein machen sie dich ein“ (Ton, Steine und Scherben/1971)

Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele der Overton-Redaktion schreiben, um diesen Konflikt als politischen zu begreifen. In vielen Overton-Reaktionen habe ich herausgehört, wie viele „alleine“ sind. Wir können lernen, dass das nicht sein muss, dass wie selbst daran etwas ändern können:

Redakteur Roberto de Lapuente: deLapuente@westendverlag.de

Redaktion: redaktion@overton-magazin.de

 

Wolf Wetzel |14.5.2025

Nachtrag

Ich habe dem recht blödsinnigen Spruch „Und die Hoffnung stirbt zuletzt“ ein bisschen Zeit gegeben und bis heute abgewartet, ob auf das letzte und irrwitzigste Gespräch am 12. Mai 2025 etwas folgt. Ich hatte deshalb diesen Abschiedsbrief auch direkt an Roberto de Lapuente und den Geschäftsführer des Westendverlages Markus J. Karsten gemailt. Bis heute gab es keine Reaktion.

 

Quellen und Hinweise:

Das Kreuz mit der Symbolpolitik, Wolf Wetzel, Manova vom 26.4.2025: https://www.manova.news/artikel/das-kreuz-mit-der-symbolpolitik

Kohlhaas Unchained, Kolumne im Magazin Overton: https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/

Es reicht | Der Rubikon ist überschritten, Wolf Wetzel, 2018: https://wolfwetzel.de/index.php/2018/01/29/es-reicht-der-rubikon-ist-ueberschritten/

Rubikon – Warum es ganz schwierig ist, nicht zu scheitern, Wolf Wetzel, 2021: https://wolfwetzel.de/index.php/2021/06/07/rubikon-warum-es-ganz-schwierig-ist-nicht-zu-scheitern/

 

 

 

 

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