Khaled Al-Shouli war 22 Jahre Geisel in israelischen Gefängnissen Es gibt Gründe für den „7.Oktober“ 2023.

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Khaled Al-Shouli war 22 Jahre Geisel in israelischen Gefängnissen

Es gibt Gründe für den „7.Oktober“ 2023.

 

Khaled Al-Shouli  ist jetzt über 60 Jahre alt.

 

 

Seine „Freilassung“ an 15. Februar 2025 hat er nicht der „regelbasierten“ Weltordnung, keinem europäischen, keinem arabischen Staaten und auch nicht der US-Regierung zu bedanken.

 

 

 

In den Wochen davor gehörte zu den Freigelassenen auch Khalida Jarrar, ein führendes Mitglied der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP): Khalida Jarrar wurde am 26. Dezember 2023 festgenommen und sechs Monate lang willkürlich in Administrativhaft genommen.

Seitdem wurde diese zweimal verlängert. Die Geiselhaft verbrachte sie in Isolationshaft. Die Bilder von ihrer Freilassung zeigen sie in einem sehr schwachen und angegriffenen Zustand. Sie konnte nicht einmal ihre Freude zeigen. Das konnte man alles sehen und auf sich wirken lassen. Nur nicht in Deutschland, das diese terroristische Alltagsroutine in Israel mit Verschweigen unterstützt.

Vor Kurzen sind Bilder aus israelischen Gefängnissen aufgetaucht, in denen man PalästinenserInnen als Geiseln festhält, die man dann im Austausch für israelische Gefangenen bereithält.

Man sieht, dass viele sehr alt sind. Man sieht sie auch in weißen Gefängnis-Shirts. Sie haben einen David-Stern, das Symbol für den jüdischen Staat. Darunter befindet sich der Schriftzug:

„Wir werden weder vergessen noch vergeben.“

Das ist in arabischer Schrift verfasst und soll auf demütigend herrenhafte Weise daran erinnern, dass man selbst eine Parole des palästinensischen Widerstandes kapern und pervertieren kann.

Die Parole „We will not forget or forgive“ bezieht sich auf die „Nakba“ (Katastrophe), als die „Gründung“ Israels 1948 mit der Vertreibung von über 800.000 PalästinenserInnen einherging.

 

 

Davon war und ist in deutschen Laufstallmedien nicht die Rede.

 

 

 

 

Weder von den Tausenden Geisel in Administrativhaft, noch von der ekelerregenden Gefängniskleidung, noch von der Folter, denen sie ausgesetzt sind.

Aber unheimlich sensibel sind deutsche Medien, wenn sie darüber berichten müssen, dass die, die längst tot sein müssten, deren Auslöschung das Kriegsziel ist, wie aus dem Nichts auftauchen und bei der Übergabe der israelischen Gefangenen nicht aus dem Bild zu bringen sind. Dann spricht das deutsche Laufstallkonsortium von „Vorführungen“ und menschenunwürdigen „Spektakel“.

Die über 10.000 Geisel in israelischen Gefängnissen gehören seit Jahren zur Normalität. Dafür braucht es keinen „7. Oktober“. Denn es ist Teil der Okkupation, Teil der Aufrechterhaltung dieses Besatzungsstatus seit 1967.

Natürlich müssten sie freigelassen werden. Denn alle haben und hätten ein Recht, gegen die Besatzung zu sein, gegen sie zu kämpfen – ob sie das in Worten oder mit der Waffe getan haben.

Die „Freilassung“ von Khalida Jarrar, Khaled Al-Shouli und der vielen anderen aus der Geiselhaft haben sie nicht der „regelbasierten“ Weltordnung zu verdanken, keinem europäischen, keinem arabischen Staat und schon gar nicht der US-Regierung.

Er wurde entlassen, weil man dafür israelische Geisel braucht, um sie freizubekommen.

Das ist beschämend und niederschmetternd.

Das ist ein Grund für den „7. Oktober“ 2023.

Wolf Wetzel

Quellen und Hinweise:

Szenen seiner Freilassung: https://www.facebook.com/reel/1725997437947245

Über die Apartheid des (imperialen) Rechts. Wann ist man eine Geisel – wann ein Gefangener? Wolf Wetzel, 2025: https://wolfwetzel.de/index.php/2025/02/15/die-ungesehenen-geiseln/

 

 

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