Kolonialismus gehört schon immer – ab 2024 besonders – zum „Recht auf Selbstverteidigung“

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Kolonialismus gehört schon immer – ab 2024 besonders –  zum „Recht auf Selbstverteidigung“

Während Hunderttausende in Gaza von einer Flucht zur nächsten getrieben werden, keine Zeit haben, die Ermordeten zu begraben bzw. unter den Trümmern zu bergen, sind der israelische Finanzminister Smotrich, die Immobilienfirmen (wozu auch die Springer-eigene Maklerfirma gehört) und die Siedlerbewegung, in Nordgaza dabei, aus Blut, Leichen und Trümmern (Bau-) Gold zu machen.

Das kann man wissen.

 

Damit prahlt die israelische Siedlerbewegung offen

 

 

und in manchen Medien (am aller wenigsten in den deutschen Laufstallmedien) findet man dazu Berichte.

Dazu gehört u.a. der österreichische Rundfunk ORF:

„Mehr als ein Jahr nach dem Ausbruch des Gaza-Krieges und fast 20 Jahre nach der Auflösung von jüdischen Siedlungen im Gazastreifen stehen zahlreiche Siedlerfamilien bereit, in den Gazastreifen zu gehen und – unter dem Schutz des israelischen Militärs – wieder Siedlungen in dem Palästinensergebiet aufzubauen. Am Donnerstag tourte der ultraorthodoxe Minister Jizchak Goldknopf mit Siedlern entlang des Gazastreifens.

Bautenminister Goldknopf ließ sich dort von Daniella Weiss, Anführerin der Siedlerbewegung Nachala, ihre Pläne für die Errichtung neuer Siedlungen in Gaza erklären. Goldknopf, der sich seit Ausbruch des Krieges wiederholt dafür aussprach, nannte auf der Plattform X „die jüdische Besiedlung die Antwort auf das Massaker vom 7. Oktober und die Haftbefehle aus Den Haag“ (des Internationalen Strafgerichts gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu und Ex-Verteidigungsminister Joav Galant, Anm.).

Nachala errichtet illegal Vorposten in der besetzten Westbank, die dann im Lauf der Zeit zu Siedlungen ausgebaut und oft genug von der israelischen Regierung später anerkannt werden. Dabei kommen „Karavanim“, über Nacht aufstellbare Wohncontainer, zum Einsatz. Laut einer diese Woche gezeigten Dokumentation des öffentlich-rechtlichen Senders Kan wurden bereits Hunderte Siedlerfamilien rekrutiert. Diese würden nur auf das Zeichen warten, um in Gaza solche illegale Vorposten für Siedlungen zu errichten. (…)

Smotrich: Auf Hälfte der Bevölkerung „ausdünnen“

Der rechtsradikale Finanzminister Bezalel Smotrich, zuständig auch für den Bau von Siedlungen in den besetzten Gebieten, sagte am Montag laut der Website Times of Israel, er sei zuversichtlich, dass es gelingen werde, den Gazastreifen binnen zwei Jahren „um die Hälfte der Bevölkerung auszudünnen“. Siedler und auch Minister sprechen auch ganz offen von „Transfer“, also der Aussiedlung möglichst vieler Palästinenserinnen und Palästinenser aus dem durch den Krieg schwer zerstörten Gazastreifen. (…)

Voraussetzungen geschaffen

Die Voraussetzungen für die Errichtung von Siedlungen – zumindest im Norden des Gazastreifens – sind jedenfalls geschaffen: Die israelische Armee hat den Norden mit einer Militärzone quer durch den Gazastreifen – den Nezarim-Korridor – längst vom Süden abgetrennt.“ (orf.at vom 30.11.2024)

Wenn sich die Ideologie der Nazis mit denen des Kriegskabinetts in Israel deckt: Lebensraum.

The Times of Israel vom 4. 12.2024

 

Dass Kolonialismus, Vertreibung und Genozide zum Selbstverständnis jener Länder gehören, die diese selbst begangen haben bzw. unterstützen, erklärt deren Verbundenheit mit dem israelischen Kriegskabinett.

Das hat am aller wenigsten damit zu tun, dass es Juden sind, dass sie jetzt Juden mögen. Der einzige Grund ist, dass sie so sind wie „wir“.

 

Wolf Wetzel

Quellen und Hinweise:

Zeichen für Nordgaza-Besetzung mehren sich, orf.at vom 30.11.2024: https://orf.at/stories/3377477/

Um auf die israelischen Besatzer wütend zu sein, brauchen PalästinenserInnen keinen Antisemitismus, Wolf Wetzel, 2023: https://wolfwetzel.de/index.php/2024/06/08/um-auf-die-israelischen-besatzer-wuetend-zu-sein-brauchen-palaestinenserinnen-keinen-antisemitismus/

 

 

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