Der Elefant im Raum
Der Elefant im Raum umschreibt einen gesellschaftlichen Zustand, in dem “etwas” im Raum steht, ohne es auszusprechen.
Der Elefant steht dabei für einen Zustand, den man eigentlich nicht übersehen kann, ein Zustand, der eigentlich erdrückend ist und alle Teilhabende dazu verpflichtet, so zu tun, als wäre nichts.
Der Elefant steht zugleich für ein Macht- und Gewaltverhältnis, das erdrückend ist und in seiner “Unsichtbarkeit” wirkt.
Obwohl der “Elefant” übergroß präsent ist, haben alle dafür zu sorgen, dass darüber nicht gesprochen wird.
In den letzten Jahren geht es oft um eine Kritik an Regierungspolitiken, die zumindest im öffentlich-rechtlich(privatisierten) Raum nicht zur Sprache kommen darf.
Nehmen wir das Wort “Corona-Regime” … oder das Wort “Apartheid” oder das Wort “Genozid“.
Möglicherweise hat der Aktionskünstler Banksy diese Assoziationen im Kopf, als er in London dieses Graffiti an einer Wand zurückließ:
Es sind zwei Elefanten zu sehen. Zwei Elefanten, die Kontakt zueinander aufnehmen, sich also nicht isolieren lassen.
Damit tun sie das, was sie eigentlich nicht dürfen: Reden, in Verbindung treten, sich sichtbar machen.
Eine wunderbare Metapher für das, worum es heute mehr denn je geht: Das Silencing durchbrechen, die Sprech- und Kontaktverbote ignorieren, Zusammenhänge herstellen.
Wolf Wetzel
Quellen und Hinweise:
Über Elefanten im Raum, ein Glitch und … eine Gegendarstellung der Bundeskunsthalle in Bonn, Wolf Wetzel, 2024:
Über Elefanten im Raum, ein Glitch und … eine Gegendarstellung der Bundeskunsthalle
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