Über klinisch Tote, über Todes- und Lebensängste auf der Titanic 3.n.C.

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Über klinisch Tote, über Todes- und Lebensängste auf der Titanic 3.n.C.

 Die rote Rosen“, eine abgefahrene, wie aus einer untergangenen Zeit sich zurückmeldende ararchistisch-feministische Gruppe hat das mehrheitliche Schweigen und Mitmachen der Linken in Corona-Zeiten ohne sowohl als auch attackiert. Dazu gehört auch das riesige Schutzschild „Solidarität“, das viele Linke mit sich herumführen. „Die rote Rosen“ haben dafür so gar kein Mitgefühl:

„Diese neue Form der Solidarität eignet sich außerdem ganz hervorragend dazu, in der eigenen linken Community damit zu prahlen, um Anerkennung zu buhlen. Heldentum war noch nie so einfach. Alte und kranke Menschen besuchen, ihnen am Sterbebett die Hand streicheln, wird völlig überbewertet.

Diejenigen von Euch, die nicht so rumheucheln, jammern dafür, etwas ehrlicher zwar, nämlich, dass es ihnen um sich selbst geht, nicht um andere, aber auch selbstmitleidig: Gestern kein Wort über den Tod verloren, gehört Ihr heute auf einmal mit Mitte 40 zur Risikogruppe. Wisst Ihr was: Ihr seid Evolutions-, Immunsystem-, Selbstheilungskräfteleugner!“

Was man ihnen auch hoch anrechnen muss und darf, ist die extrem wohltuende Tatsache, dass sie ‚Corona‘ nicht in einem Meer von Statistiken und Zahlen baden gehen lassen, sondern in den Herrschaftsverhältnissen belassen, die mit Corona eben nicht verschwunden sind, sondern mehr denn je ihre Unerbittlichkeit und Verachtung für das Leben der anderen zeigen, das sie tagtäglich auslöschen.

Was mit und an Corona passiert, hat wenig mit dem Virus zu tun, sondern kann nur mit einem Epochenwechsel erklärt werden, mit der ganz leisen Ahnung, dass der Kapitalismus am Ende ist:

Damals, als Merkel und Steinbrück uns kreidebleich baten, unser mühsam Erspartes bitte bei den Banken zu lassen – das Geld sei sicher. Das war es natürlich nicht und ihnen ging der Arsch auf Grundeis. Der klinisch tote Patient wird seitdem künstlich am Leben gehalten. Niemandem dürften die immer niedrigeren Zinsen, die immer höheren Bankgebühren oder die brutale Sparpolitik vor allem in Griechenland entgangen sein. Dass hier etwas im Argen liegt, ist auch für Laien offensichtlich. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Finanzblase platzt, und die Reichen und Schönen sich zu ihrem Machterhalt ein neues Spiel für uns überlegen. Das ist nicht unser ‚Geschwurbel‘, sondern u.a. das von Klaus Schwab. Und selbst der Desinteressiertesten sollte aufgefallen sein, dass die repräsentative Demokratie, die angeblich fortschrittlichste Form des Zusammenlebens, am Ende ist; dass ein Parteiensystem sich selbst den Totenschein ausstellt, wenn sich alle – und das über Monate – einig sind, es keine Opposition mehr gibt.“

Wenn man das an sich herankommen lässt, dann ist ‚Corona‘ so etwas wie ein Bote. Und in der Tat fühlt sich doch sehr viel wie auf der Titanic an.

 

Alle haben Angst, auf dem Schiff, das einst als das sicherste Schiff auf den Weltmeeren gefeiert wurde und nun vor den Wellen zu kapitulieren droht. Alle haben Angst auf dem Schiff, das hin-und hergerissen wird, auf dem man kaum Halt findet. Manche müssen kotzen. Viele kämpfen mit Übelkeit und Schwindel. Allen sitzt so etwas wie Todesangst im Nacken: Den Passagieren in der ersten und in der zweiten Klasse. Dem Schiffspersonal, von den Offizieren bis hinab zu den niedersten Rängen.

Man scheint ein Schicksal zu teilen, eine gemeinsame Sorge zu haben: Bloß jetzt heil aus dem Sturm herauskommen, dem alles verschlingende und mit sich reißende Unwetter doch noch zu entgehen.

Noch etwas lässt sie alles andere fast vergessen: Es gibt keinen Ausweg – von diesem Schiff. Wer will sich jetzt zur Rettung ins Meer stürzen? Wer will jetzt das Schiff verlassen? Wohin?

Der Kapitän gibt Anweisungen, sagt, was jetzt zu tun ist. Viele dieser Anweisungen sind irre, ergeben keinen Sinn. Aber sie bieten Halt, beschäftigen einen, bieten ein bisschen Hoffnung. Und jetzt hilft schon einmal gar nicht, dass man es besser weiß und darauf hinweist, dass dieses Unwetter vorhersehbar war und das ganz große Versprechen, die Titanic sei unsinkbar, eine unhaltbares Versprechen war und ist. All das zählt nichts in diesem Moment. All das nervt nur, wenn jemand daran erinnert. Jetzt heißt es nur noch, dem Kapitän folgen und alle Nörgler und Zweiflerinnen von Bord werfen.

 

Wolf Wetzel                                                   17.1.2022

Quelle und Hinweise:

Auf diesem Blog finden sich weitere sehr leseneswerte Beiträge: https://dieschoenenrosen.blog/2021/01/26/wie-konnte-es-zur-corona-krise-kommen/

Und wer diese Medizin liebt, für die ist auch dieser Beitrag ein Hochgenuss:

Kritik an der Corona-Politik unter feministischen Gesichtspunkten

 

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