Austrittserklärung von Daniela Dahn, Rainer Mausfeld, Hans See und Jean Ziegler als Beiratsmitglieder im Onlinemagazin „Rubikon“.

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Austrittserklärung von Daniela Dahn, Rainer Mausfeld, Hans See und Jean Ziegler als Beiratsmitglieder im Onlinemagazin „Rubikon“.

++++ Eine Antwort von Klaus-Jürgen Bruder, eine Erwiderung und eine Antwort von Rainer Mausfeld auf Klaus-Jürgen Bruder +++

Die notwendige Debatte nimmt Formen an

Solange wir uns nicht deutlich und spürbar von denen unterscheiden, die wir zurecht für ihren autoritären und manipulativen Journalismus kritisieren, werden wir nichts anders machen, sondern ihnen – früher oder später – ähneln.

 

Vorwort und –geschichte:

Ich bin nach einem Jahr sehr aufwendiger und anstrengender Mitarbeit im Januar 2018 als Redakteur aus dem Projekt „Rubikon“ ausgestiegen:

„Ich habe die Idee von Rubikon, ein streitfähige und nicht-autoritäre Plattform von Anfang an begrüßt und unterstützt. (…) Ich habe versucht, an einem Redaktionsstatus mitzuarbeiten, das nicht die Machtanhäufung zementiert, sondern einem Vorhaben substanzielle Rechte einräumt, die zumindest die Richtung einer ‚Gleichberechtigung‘ einschlagen – vergebens. Ich habe mich von Anfang an dafür eingesetzt, auch ‚schlechte‘ Beiträge zu publizieren, um in der Widerrede zu bestehen und ggf. zu glänzen, anstatt im unüberprüfbaren Rechthaben. Ich habe eklatante Missachtungen geschluckt, die die bescheidenen Rechte der Redaktion außer Kraft gesetzt haben.“

Es gab nicht das geringste Interesse, mit dieser Kritik öffentlich und nachdenklich umzugehen.

 

Am 18. Mai 2018 haben Bernard Schmid, Markus Mohr und Matthias Reichelt ihre Mitarbeit bei „Rubikon“ eingestellt: Erklärung zu dem Ende unserer Mitarbeit beim Onlinemagazin „Rubikon“.

 

Jetzt treten vier Beitragsmitglieder zurück. Wie in allen Fällen zuvor, wird jede öffentliche Auseinandersetzung unterbunden und die Bitte, diese Erklärung auf „Rubikon“ zu veröffentlichen, abgelehnt – verbunden mit der nun wirklich lächerlichen Drohung, nach Gusto juristisch dagegen vorzugehen. Ich kann mir die staatstheoretische Überlegung nicht verkneifen: Wer wie Jens Wernicke unentwegt vom drohenden oder bereits virulenten Faschismus redet, der sollte nicht mit dem „Rechtsstaat“ drohen.

„Erklärung zur Beendigung unserer Mitgliedschaft im Beirat von RUBIKON.

Von Daniela Dahn, Rainer Mausfeld, Hans See und Jean Ziegler

Am 27. April 2021 haben wir unseren Austritt aus dem Beirat des RUBIKON erklärt. Unsere Gründe haben wir in einem offenen Brief an Jens Wernicke und an die Redaktion dargelegt und darum gebeten, diese im RUBIKON zu veröffentlichen. Da uns die angeführten Kritikpunkte von grundsätzlicher Bedeutung für ein alternatives Medium erscheinen und da unsere Kritik wohlwollend und solidarisch gehalten war, hatten wir mit unserer Bitte um Veröffentlichung die Hoffnung verbunden, dass es im RUBIKON zu einer konstruktiven Diskussion kommen könnte. Jens Wernicke ist jedoch dieser Bitte nicht nachgekommen. Im Gegenteil: Er hat unseren offenen Brief als „denunziatorisch“ bezeichnet und uns im Fall einer Veröffentlichung angedroht, juristisch dagegen vorzugehen. Um ihm einen solchen Eklat zu ersparen, wählen wir nun den Weg dieser Erklärung, die Gründe unseres Austritts darzulegen.

Zunächst möchten wir betonen, dass wir gerne die Idee und die Initiative von Jens Wernicke unterstützt haben, ein öffentliches Forum in Form eines „Magazins für die kritische Masse“ zu schaffen und dass wir auch weiterhin das Projekt eines emanzipatorischen Forums zur Sicherung einer kritischen Öffentlichkeit außerordentlich wichtig finden. Dies zu betonen ist uns besonders wichtig angesichts der Tatsache, dass in der Corona-Krise wie auch bei allen anderen machtrelevanten Themen – der Feindbildaufbau gegen Russland ist ein weiteres aktuelles Beispiel – der Druck von Politik und Leitmedien auf alle Medien massiv verstärkt worden ist, sobald sie grundlegend andere Positionen als die Regierungsposition vertreten. Diese Entwicklungen zeigen besorgniserregende Züge von staatspolitischer Repression.

Der RUBIKON wie auch zahlreiche andere kritische emanzipatorische Medien haben die für einen pluralen demokratischen Diskurs wichtige Funktion, sich diesen Einschränkungen des öffentlichen Debattenraumes entgegenzustellen. Leider sehen wir jedoch eine solche Funktion durch einige Entwicklungen des RUBIKON sowohl inhaltlicher als auch editorialer Art gefährdet. Inhaltlich besorgt uns, dass besonders bei dem ideologisch hoch umkämpften Corona-Thema unserer Ansicht nach RUBIKON selbst inzwischen eine Praxis der Verengung betreibt. Wir haben zunehmend den Eindruck gewonnen, dass Beiträge, die sich in den vertretenen Positionen nicht an die von der Redaktion gewünschte Linie halten, kaum noch veröffentlicht werden. Bei allen Verdiensten, die der RUBIKON und sein Buchverlag bei der Bereitstellung von relevanten Informationen zum Corona-Thema haben, hat eine solche Einseitigkeit mit dem Selbstanspruch zur „Demokratisierung der Meinungsbildung“ unseres Erachtens kaum mehr etwas zu tun. Der von uns wahrgenommene hohe Grad an Selektivität, eine nicht selten mangelnde analytische Sachlichkeit sowie schrille Töne in der Darstellung bergen nach unserer Überzeugung die Gefahr, dass aus dem RUBIKON selbst ein komplementäres Mainstream-Medium wird, das gleichsam mit umgekehrtem Vorzeichen die kritisierten Eigenschaften der Mainstream-Medien wiederholt.

Zugleich haben wir den Eindruck, dass wichtig gewesene Themen, bei denen es um kapitalistische Strukturen, Machtinteressen in Kriegen, kurz um eine Erhellung gesellschaftlicher Kausalitäten geht und viele andere drängende politische Problemfelder, die ja durch Corona eher größer geworden sind, in letzter Zeit zu wenig thematisiert wurden. Über all dies müsste ein kritischer solidarischer Austausch im RUBIKON erfolgen. Gerade in einer gesellschaftlichen Situation, in der der öffentliche Debattenraum durch Unterstellungen, Zerrbilder, Verfälschungen und Sprachakrobatik aggressiv aufgeladen ist, der öffentliche Diskurs also zunehmend verroht, ist es erforderlich, die demokratische Streitkultur auch und gerade durch innere Pressefreiheit zu verteidigen. Und es gehört dazu, dass wir fordern und selbst dafür streiten, die berechtigt strengen Maßstäbe „journalistischer Sorgfaltspflicht“ nicht nur an die unbotmäßigen Medien anzulegen, sondern ebenso an die regierungsnahen.

Was die editoriale Organisation des RUBIKON betrifft, so verstärkt sich seit längerem unser Eindruck einer Intransparenz der Entscheidungen des Herausgebers Jens Wernicke. Zudem erleben wir ihn in der Vermittlung seiner Entscheidungen als autoritär, so als billige er dem Beirat nur die Funktion eines Aushängeschildes und Werbeträgers zu. Eine sinnvollere Funktion des Beirates, die wir uns vorgestellt und gewünscht hätten, ist für uns daher nicht mehr erkennbar. Vielmehr können wir uns des Eindrucks nicht erwehren, dass Jens Wernicke nicht nur Fragen der Organisation, Finanzierung und Redaktion, sondern auch inhaltliche Fragen am liebsten allein entscheidet. Um nur das jüngste Beispiel zu nennen: Als Mitglieder des Beirats von RUBIKON hatten wir im April Jens Wernicke um Auskunft gebeten, wie die finanzrechtliche Struktur der von ihm geplanten und in seinem editorialen Beitrag ohne Rücksprache mit dem Beirat öffentlich gemachten, vage angedeuteten Stiftung „Libertas Publishing LLC“ aussieht. Immerhin sollen künftig die finanziellen Zuwendungen für RUBIKON in diese Stiftung fließen. Auch wollten wir wissen, worauf sich seine Hoffnung gründet, dass eine solche Konstruktion ausgerechnet in Lateinamerika vor staatlichen, er spricht von faschistischen, Ein- und Übergriffen aller Art geschützt sein würde. Transparenz in Finanz- und Satzungsfragen halten wir in einem sich als aufklärerisch verstehenden Projekt wie RUBIKON für selbstverständlich. Aber wir haben auf keine unserer Fragen eine befriedigende Antwort erhalten.

Wir hatten lange die Hoffnung, dass die von uns auch weiterhin unterstützte Projektidee eines breit angelegten emanzipatorischen Mediums mit der Projektrealisierung des Rubikons in Einklang zu bringen sei. Und wir hoffen auch weiterhin und wünschen dem RUBIKON, dass ihm dies gelingen wird. In seiner gegenwärtigen Organisationsform sehen wir jedoch für unsere Mitgliedschaft im Beirat keine Funktion mehr.

Mai 2021

 

Am 24. Mai 2021 antwortete Klaus-Jürgen Bruder auf die hier veröffentlichte Austrittserklärung. Klaus-Jürgen Bruder ist Psychologe und Psychoanalytiker, Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Psychologie und Beiratsmitglied bei Rubikon.

„Lieber Beirat des Rubikon, lieber Jens Wernicke,

mit Entsetzen und Verwunderung verfolge ich die Debatte im Beirat anlässlich des Austritts von 4 Beiratsmitgliedern, von denen Daniela Dahn und Rainer Mausfeld als besondere Ansprechpartner gelten. Das ist bedauerlich, wenn auch nichts Ungewöhnliches – offenbar hat es auch vorher bereits Austritte gegeben – – von den Gründen wurde uns nichts bekannt. Ich sehe deshalb aber keinen Anlass, mich von Jens Wernicke zu distanzieren, er hat sehr wertvolle Pionierarbeit geleistet und tut es weiter.

Mir erscheinen diese Vorgänge, die Austritte und die angezettelte Debatte, ganz klar als übergriffig, anmaßend und in hohem Maß als unsolidarisch. Und das in einer Zeit, in der Rubikon und die Kritik an der Coronapolitik in hohem Maß diffamiert und der steigenden Repression ausgesetzt werden. Wir wissen doch, dass diese Repression auch das Ergebnis des Verrats der wissenschaftsgläubigen Intellektuellen und der Linken in dieser Frage war. Wernickes Schritt zu emigrieren, ist jedenfalls sicher nicht einer Laune entsprungen. Sie geht aber auch die Beiratsmitglieder nichts an, das ist seine Sache.

Zur Begründung des Austritts ziehen sich Dahn und Mausfeld nun im Wesentlichen aufs legalistische, formalistische Argumente zurück. Sie scheinen tief beleidigt zu sein, wie Eltern, die nicht um einen Rat gebeten worden sind, und deren Sohn nicht auf Warnungen gehört habe. Mitsprache bei den Inhalten oder der Zusammensetzung der Redaktion oder Fragen der formalen Struktur sind, wie wir aus anderen Beiratsmitgliedschaften wissen, nicht die Aufgaben eines Beirats. Beirat ist Unterstützer, „Aushängeschild“, mehr nicht. Beirat ist keine Redaktion, keine Genossenschaft, kein Aufsichtsrat.

Gewichtiger und maßgeblicher als die formalistische Argumentation aber ist, dass Dahn und Mausfeld sich inhaltlich distanzieren und sich seit langem bereits öffentlich distanziert haben. Das ist selbstverständlich ihr gutes Recht und legitimiert natürlich auch den Austritt. Trotzdem könnte man sich angesichts dessen, was Dahn und Mausfeld vorher veröffentlicht hatten, verwundern und enttäuscht bzw. verärgert sein, denn es kommt einer Distanzierung von den eigenen Verlautbarungen gleich. Die Vermutung, dass es beiden zu heiß geworden ist, drängt sich auf.

Ich sehe die Debatte auf jeden Fall als unsolidarisch an, als einen weiteren Schritt, durch den Kritik an der Politik isoliert wird.“

Diese Antwort ist beschämend und auf aufklärerisch zugleich. Denn sie zeigt bestimmte Mechanismen im Arbeitsmodus, die genau das reproduzieren, was man den „anderen“ (in diesem Fall vor allem den Corona-Maßnahmen-BefürworterInnen) zurecht vorwirft.

Zuerst erklärt Klaus-Jürgen Bruder unerschrocken, dass er sich nicht von Jens Wernicke „distanzieren“ will und werde – und inszeniert einen Akt der Unbeugsamkeit, der ziemlich überflüssig ist. Die vier Beiratsmitglieder haben nicht diese Absicht gehabt und haben auch nicht so etwas nahegelegt. Sie haben auf die oligarchen bis undurchsichtige Rolle von Jens Wernicke angesprochen, die einem emanzipatorischen Projekt diametral entgegensteht. Das wissen alle, die sich bei Rubikon auskennen und das wissen gerade jene, die sich damit arrangiert haben. Damit konfrontiert zu werden, wäre ein Grund mehr, zu erklären, warum man das akzeptiert und hinnimmt.

Es handelt sich also um eine klassische Verschiebung.

Die zweite Erwiderung von Klaus-Jürgen Bruder zielt vor allem auf Affekte, die gerade dieser kluge Mann an anderer Stelle als Blendwerk zu erkennen vermag. Was sollen die Begriffe wie „übergriffig“ und „unsolidarisch“ – außer absichtsvoll Assoziationsketten in Gang zu setzen und so eine Gemeinschaft zu inszenieren, die dann eben nicht übergriffig ist und unheimlich solidarisch? Muss man mit seinem profunden Wissen so schäbig umgehen?

Auch das dritte „Argument“ ist beliebt, und fehlt in keinem denunziatorischen Arsenal: Das geht seit Jahrzehnten so: Ja, Kritik ist eigentlich erlaubt und wichtig, aber … jetzt steht alles Spitz auf Knopf, wir sind von Feinden umgeben … deshalb müssen wir jetzt zusammenstehen und solche Empfindlichkeiten unterlassen.

Klaus-Jürgen Bruder weiß am besten, wie oft dieses Szenario dazu benutzt wurde und wird, eine notwendige Auseinandersetzung untereinander und miteinander abzuwürgen und zu unterbinden.

Das vierte Argument liegt dann buchstäblich vor dem Schafott. Wer jetzt dennoch Kritik äußert, der begeht bzw. vollendet den „Verrat“. Dass man noch nie einem (überlegenen) Feind so besiegt hat, müsste Klaus-Jürgen Bruder aus der Geschichte der (revolutionären) Linken zur Genüge kennen. Zudem sind wir nicht in Ansätzen in einer „Kriegssituation“ – in die uns Klaus-Jürgen Bruder versetzen will.

Und auch das letzte Argument mag etwas mit Psychologie zu tun haben, also zumindest vortäuschen. Klaus-Jürgen Bruder möchte die Reaktion der vier Beiratsmitglieder auf das Niveau von enttäuschten „Eltern“ absenken, die nicht gehört werden und nun beleidigt sind. Klaus Jürgen Bruder spielt hier mit einem wohl antiautoritären Reflex, der doch wirklich ziemlich plump angefüttert werden soll.

Noch einmalgeht es vor allem darum, der Kritik aus dem Weg zu gehen: Wenn Beiratsmitglieder nicht als Verzierung benutzt werden sollen/wollen, wenn man in einem emanzipatorischen Projekt einbezogen werden will, ist das kein Zeichen für klammernde Elternschaft, sondern notwendige gegenseitige Verpflichtung, sich und uns zu erklären.

Beschämend und bedrückend ist, dass Klaus-Jürgen Bruder nicht auf ein einziges Argument der vier Beiratsmitglieder eingegangen ist.

Interessiert es Klaus-Jürgen Bruder, die anderen Beiratsmitglieder, die vielen AutorInnen nicht, wie man das viele Spendengeld verwendet, wer (alleine) entscheidet, wer etwas davon bekommt (Honorar) und in welcher Gutsherrenmanier diese Zuwendung verteilt werden?

Kann man, will man so blind sein und bleiben? (Wolf Wetzel                      25. Mai 2021)

Da Rainer Mausfeld von Klaus-Jürgen Bruder direkt angsprochen wurde, möchten wir hier die Antwort von Rainer Mausfeld dokumentieren.

Man darf auch ein ganz wenig schmunzeln, bei dieser außergewöhnlichen „Begegnung“, bei der es auch um psychologische Aspekte geht, also Deutungen, die von zwei Personen vorgenommen werden, die beide genau das auch zum Beruf haben: Rainer Mausfeld ist emeritierter Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Kiel und Klaus-Jürgen Bruder ist emeritierter Professor für Psychologie, Soziologie und Politik und lehrte zuletzt an der Freien Universität Berlin.

„Lieber Herr Bruder,

vielen Dank für Ihre Einschätzung und psychoanalytische Deutung unserer Motivationslage für unseren Austritt aus dem RUBIKON-Beirat. Vielleichtkönnten Sie verstehen, daß wir Ihre Deutung – abgesehen davon, dass Deutungen in diesem Rahmen nach psychoanalytischen Prinzipien „ganz klar als übergriffig“ anzusehen sind – nicht teilen. Die sich Ihnen aufdrängende Vermutung, dass wir uns mit unserer Austrittserklärung von dem, was wir vorher veröffentlich haben, distanzierten und uns unsere eigenen Positionen ‚zu heiß‘ geworden seien, erscheint uns zu absurd, um eines Kommentares wert zu sein. Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie mit Techniken, wie sich unliebsame Kritiker diskreditieren lassen, gut vertraut sind.

Die Ihrer Mail angehängte Email von Jens Wernicke hilft uns, besser zu verstehen, welches die Hintergründe einer Bewertung unseres offenen Briefes als „Hassbrief“ sind. Die Emails von Jens Wernicke und Ihnen untermauern für uns noch einmal die genannten Gründe unseres Austritts aus dem Beirat, dessen tatsächliche Funktion uns nun klarer erkennbar ist.

Im Einklang mit Jens Wernicke schreiben Sie: „Beirat ist Unterstützer, ‚Aushängeschild‘, mehr nicht.“ Zwar drückt die Formulierung der RUBIKON-Statute – die Mitglieder des Beirats „beraten bei Bedarf die Redaktion“ – eine etwas andere Haltung aus. Doch möglicherweise sind ja auch die RUBIKON-Statute nur als „Aushängeschild, mehr nicht“ zu verstehen.

Sicherlich stimmen Sie mir zu, dass es im Sinne der von Ihnen angemahnten Solidarität wäre, wenn Jens Wernicke die verbliebenen Beiratsmitglieder darüber informierte, dass er offensichtlich plant, den Beirat durch eine Art „Rauswurf“ aufzulösen und in eine Liste von „Unterstützern“ umzuwandeln. So jedenfalls verstehe ich seinen Satz:

„Wenn die Wellen verzogen sind, denke ich, sollte man den Beirat auflösen und das neue Gremium ‚Unterstützer‘ oder ‚Fürsprecher‘ nennen – und da fliegen dann bis auf eine Handvoll erstmal alle raus …“

Gerade bei einem sich emanzipatorisch verstehenden Projekt muß es für die Beiratsmitglieder irritierend sein, daß sie nur zufällig und auf indirekten Wegen Kenntnis von solchen Absichten erhalten.

Mit besten Grüßen

Rainer Mausfeld“ (27.Mai 2021)

 

Quellen und Hinweise:

Es reicht – der Rubikon ist überschritten. Austrittserklärung von Wolf Wetzel 2018: https://wolfwetzel.de/index.php/2018/01/29/es-reicht-der-rubikon-ist-ueberschritten

Erklärung zu dem Ende unserer Mitarbeit beim Onlinemagazin „Rubikon“ 2018: https://wolfwetzel.de/index.php/2018/05/16/erklaerung-zu-dem-ende-unserer-mitarbeit-beim-onlinemagazin-rubikon

 

 

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