Herrschaft der Angst: Die Krise als Herausforderung für die politische Linke. Eine Rezension von Helge Buttkereit

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Der von Hannes Hofbauer und Stefan Kraft herausgegebene Sammelband „Herrschaft der Angst“ kann aktuellen Diskussionen Tiefe geben. Denn das Buch versammelt eine hochkarätige Schar an Autoren, die von vielerlei Blickwinkeln auf die aktuelle Situation schauen: historisch, medizinisch, juristisch und publizistisch. Eine Rezension von Helge Buttkereit.

Politische Diskussionen sind vergiftet in diesen Tagen. Auch in der politischen Linken. Die einen, die sich als solche verstehen, vertreten als Befürworter von ZeroCovid einen konsequenten Lockdown, der endlich auch die Arbeitsplätze miteinschließen solle. Dies weisen die anderen als autoritär zurück. Sie kritisieren die autoritären Maßnahmen des Staates, deren Schäden in der Gesellschaft und demonstrieren teilweise in vorderer Reihe mit. Dagegen wendet sich wiederum die andere Fraktion. Sie wirft den Maßnahmen-Kritikern unter den Linken vor, die Gefahr zu verharmlosen und an der Seite mindestens von Konservativen, eher aber gleich von Nazis, Reichsbürgern und Verschwörungstheoretikern zu marschieren.

Eine Basis für eine gemeinsame Diskussion gibt es kaum. Allerdings war die Linke zumindest in Deutschland schon in der Vergangenheit in ihrer Heterogenität – man könnte auch sagen: in ihrem weit verbreiteten Sektierertum – kaum in der Lage, gemeinsame Positionen zu finden. Höchstens gemeinsame Gegner. Aber auch dies verschwimmt derzeit. Die einen unterstützen die Anti-Maßnahmen-Demos und die anderen stehen am Rand bei der Gegendemo und rufen: „Nazis raus“. Sie treffen damit viele, die sich als Linke sehen. Vergiftete Positionen, vergiftete Diskussionen.

Die Autoren des Buches „Herrschaft der Angst“ stehen allesamt auf Seiten der scharfen Kritiker der Anti-Corona-Maßnahmen, ebenfalls eine heterogene Gruppe. Die Autoren sind keine Nazis, sondern gehören zum weiten Feld der politischen Linken. Ob derzeitige oder ehemalige Bundestagsabgeordnete der Linkspartei (Dieter Dehm und Norman Peach), langjähriger politischer Aktivist und Autor (Wolf Wetzel), kritische Wissenschaftler (Mosche Zuckermann, Joachim Hirsch), Literatin (Marlene Streeruwitz) oder Publizisten (Karl Reitter, Maria Wölflingseder). Diese (und alle anderen) Autorinnen und Autoren kritisieren die aktuelle Politik von Links. Und große Teile der politischen Linken:

Herrschaft der Angst: Die Krise als Herausforderung für die politische Linke

 

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