„Nawalny“ hat ganz viele Namen und Gesichter. Eine Gegenprobe.

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„Nawalny“ hat ganz viele Namen und Gesichter. Eine Gegenprobe.

In einer aktuellen Mitteilung verlangt die russische Regierung eine lückenlose Aufklärung der rätselhaften Toten in Deutschland. Geschlossen machen alle russischen Parteien Berlin dafür verantwortlich. Bis heute weigert sich die deutsche Bundesregierung, die Täter und Hintermänner zu ermitteln. Die deutsche Bundesregierung habe zwar Aufklärung versprochen, doch das Gegenteil ist zu konstatieren. Bis heute unternimmt sie nichts, der Forderung nach einer internationalen und unabhängigen Untersuchungskommission nachzukommen.

Man werde nun – zusammen mit der russischen Föderation- die nächsten Schritte sehr genau prüfen. Niemand dürfe auf dieser Welt solche Taten straffrei begehen können. Man werde nun sehr zielgerichtet prüfen, welche Personen in Deutschland dafür Verantwortung tragen, um entsprechende Sanktionen gegen sie zu verhängen. Es gehe jetzt um eine Sprache, die Merkel verstehe.

Selbstverständlich verwahrt sich die russische Regierung ausdrücklich, diese Reaktion in irgendeinen Zusammenhang zu dem behaupteten Giftanschlag auf Alexei Nawalny zu bringen.

Der Fall Nawalny

Alexei Nawalny ist ein russischer Oppositionspolitiker und zeichnet sich durch zwei Eigenschaften besonders aus: Er ist Gegner von Putin und ist ein erklärter Rassist und Reaktionär, was ihn im „freien Westen“ zu einer symphatischen Person werden lässt. Drittens wird er mehr im Ausland als im eigenen Land unterstützt und last not least stellt Nawalny für „Putin“, für die amtierende Regierung keine ernsthafte Gefahr dar.

 

Alexei Nawalny ist während eines Inlandfluges zusammengebrochen. Nach einer Notlandung wurde er in einem russischen Krankenhaus behandelt. Im Umfeld von Nawalny wurde sofort ein Giftanschlag vermutet. Nachdem das Krankenhaus keine Anzeichen eines Giftanschlages festgestellt hatte, waren fast alle westlichen Regierungsmedien fest davon überzeugt, dass der ärztliche Befund politisch motiviert, also vorsätzlich falsch ist. Sofort war ein deutsches Krankenhaus bereit, den Patienten aufzunehmen und zu untersuchen. Dem Ansinnen wurde stattgeben. Die ihm entnommenen Proben wurden an ein Labor der Bundeswehr in München weitergereicht, das ohne Zweifel für Objektivität und Unabhängigkeit, Neutralität und bedingungslose Menschenliebe steht. Dort stellte man schnell, zuverlässig und zweifelsfrei das Nervengift Nowitschok fest. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei also um ein „russisches“ Gift. Und genau so klar, erwiesen und ausermittelt ist die Tatsache, dass dahinter „Putin“, also die russische Regierung steckt.

Daran ändert nichts aber auch gar nichts, schon gar nicht die Tatsache, dass sich der deutsche Auslandsgeheimdienst BND (Bundesnachrichtendienst) in den 1990er Jahren in den Besitz dieses Nervengiftes gebracht hatte, also die „russische Regierung“ nicht (mehr) alleine über dieses „russische“ Gift verfügt. Dieser Umstand schließt aber aus, dass der BND auch nur im Ansatz in kriminelle, verfassungsfeindliche Aktivitäten verwickelt ist, wenn man als Alibi gelten lässt, dass weder die Leitung eines Terrornetzwerkes namens „Stay behind/Gladio“, noch die gemeinsame, illegale Überwachungspraxis mit befreundeten Geheimdiensten („Five Eyes“), zu irgendwelchen strafrechtlichen oder politischen Folgen geführt hat.

Ergo spricht auch dieser mögliche Zusammenhang nicht für eine andere „heiße Spur“, außer bei Anwendung gängiger Hypothesenbildungen:

„Der Einsatz von Nervengas gegen Nawalny ist ein monströses Verbrechen, wer auch immer die Täter sind. Allerdings wäre ich vorsichtig, wenn ich auf vorzeitige Erkenntnisse springe. (…) Das Nervengift Nowitschok gehört zur Gruppe supertoxischer letaler Substanzen, die den sofortigen Tod verursachen. Ich frage mich, warum russische Laboratorien den Charakter von Nowitschok so abändern sollten, dass die tödliche Wirkung des Nervengifts reduziert und den Opfern eine Überlebenschance eingeräumt wird. (…) Es macht keinen Sinn, ein Nervengift, das für sofortiges Töten entwickelt wurde, dergestalt zu modifizieren, dass es nicht tötet, allerdings Spuren hinterlässt, die eine Identifikation als Nervengift erlauben. (…) Obwohl ihre Produktion in der Tat sehr einfach ist, wäre ihre Änderung eine ziemliche Anforderung.“ (Frank Elbe, Botschafter a.D. und Büro-Chef von Hans-Dieter Genscher, facebook.com vom 5. September 2020)

Es ist also absolut ausgeschlossen, geradezu undenkbar, dass „andere“ wie zum Beispiel der BND, die im Besitz dieses Nervengiftes sind, dieses auf eine Weise einsetzen, dass man damit einen scheußlichen Anschlag verüben kann, bei dem man gleichzeitig darauf achtet, das das Opfer nicht stirbt.

Die Gegenprobe

Nehmen wir einmal diese „Beweisführung“ als völlig normal und überzeugend an, dann ist höchste Zeit, diese Beweisführung auch auf deutschen Boden zu exekutieren.

In den letzten Jahren haben sich in Deutschland „Selbstmorde“ gehäuft. Bei all diesen Selbstmorden handelt es um Todesumstände zum genau richtigen Zeitpunkt, was der Präzision halber, nur für die gilt, die von einem solchen „Selbstmord“ profitieren. Diese „Selbstmorde“ haben ein gemeinsames Profil: Hätten sich diese Menschen nicht das Leben genommen, wären sie immens wichtige Zeugen von Ereignissen gewesen, die politisch äußerst brisant sind … und das bis dahin geltende offizielle Narrativ erheblich ins Wanken bringen könnten.

Es geht also nicht um irgendwelche Selbstmorde, die in ihrer Bedeutung den Kreis der Trauernden nicht verlassen. Es geht auch nicht um „Selbstmorde“, die vor allem als Verlust erlebt und empfunden werden.

Hier geht es „Selbstmorde“, die ein Gewinn darstellen, für jene, die nicht um die Toten trauern. Es geht um „Selbstmorde“, die genau dann passieren, wenn das Leben dieser Menschen für andere zur Gefahr wird, wenn es um ein Wissen geht, das im Falle eines Todes mitstirbt. Es geht hier also ausschließlich um „Selbstmorde“, die einen erheblichen Gewinn abwerfen, um „Selbstmorde“, die eine ähnliche Handschrift tragen wie Giftgasanschläge, die man blitzgescheit mit Russland (also mit der russischen Regierung) in Verbindung bringt.

In unseren Fall geht es „Selbstmorde“, die sich im Zuge der NSU-(Nicht-)Aufklärung ereignet hatten und zwar Schlag auf Schlag, als klar war, dass sich die Morde, die man faktenfrei ins „Ausländermilieu“ verschoben hatte, neonazistische Morde waren, begangen von einem neofaschistischen Untergrund, den Polizei und Geheimdienst elf Jahre nicht gekannt haben wollen.

Innerhalb von vier Jahren starben fünf Zeug*innen, die bereit gewesen wären, zu dem Mordanschlag auf die Polizisten in Heilbronn und über ihr Wissen zum NSU-Netzwerk auszusagen.

Dazu gehört auch der Mordanschlag auf Polizisten in Heilbronn 2007, bei dem die Polizistin Michele Kiesewetter ermordet, ihr Kollege schwer verletzt wurde. Die Ermittlungen wurden auch dort jahrelang in irgendein kriminelles Milieu verlagert, bis man nach Selbstbekanntmachung des NSU im Jahr 2011 diesen dafür verantwortlich gemacht hat.

Obwohl es an keinem NSU-Tatort so viele Zeugen gab wie an diesem, über vierzehn Phantombilder erstellt wurden, die die möglichen Attentäter zeigten, wurde mit diesen Phantombildern nicht gefahndet. Obwohl zahlreiche Zeugen von vier bis sechs Tatbeteiligten sprachen, ergaben die polizeilichen Ermittlungen, dass nur die beiden uns bekannten NSU-Mitglieder (Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt) diesen Anschlag verübt haben sollen. Obwohl keins der vierzehn Phantombilder auch nur annähernd auf die beiden NSU-Mitglieder zutrifft, bestand die Polizei auf genau diese Beiden.

Im Zuge journalistischer Recherchen wurden massiven Manipulationen im Zuge der Ermittlungsarbeit nachgewiesen. Es kam zu den bekannten „Pannen“ und Unerklärlichkeiten.

Die Frage, warum mit den vierzehn angefertigten Phantombildern auf Intervention der Staatsanwaltschaft nicht ermittelt wurde, warum eine Fahndung nach diesen Personen unterbunden wurde, entzieht sich jeder üblichen Ermittlungslogik.

Parallel dazu gab es Zeugen aus dem neonazistischen Umfeld, die bereit waren, Aussagen zu machen. Eine/r nach dem anderen starb, meist präventiv zu ihrer bevorstehenden Zeugenvernehmung:

Florian Heilig (21 Jahre) beging im September 2013, einen Tag vor seiner Zeugenvernehmung „Selbstmord“. Er wurde in einem ausgebrannten Auto gefunden. Die Polizei gibt „Liebenskummer“ als Grund an. Seine Familie und seine Freundin weisen diese Todesursache entschieden zurück.

Thomas Richter (39 Jahre), Neonazi und V-Mann, mit dem Deckname „Corelli“, wurde im April 2014 tot in seiner Wohnung gefunden, wenige Tage bevor er als Zeuge im PUA gehört werden sollte. Die Ärzte stellten eine „unerkannte Diabetes“ als Todesursache fest.

Melissa Marijanovic (20 Jahre), Ex-Freundin von Florian Heilig starb im März 2015 an einer Lungenembolie, die das Ergebnis eines Sturzes mit ihrem Motorrad gewesen sein soll. Sie machte in geheimer Sitzung des PUA in Baden-Württemberg Aussagen und sollte ein weiteres Mal geladen werden.

Sacha Winter (31 Jahre) lebte mit Melissa Marijanovic zusammen und wurde im Februar 2016 erhängt in seiner Wohnung gefunden. Angeblich soll er Selbstmord begangen haben. Eine Lebensmüdigkeit, die all seine Freund*innen zurückweisen.

Corinna B. (46 Jahre) starbt im Februar 2017. Drei Tage zuvor, am 30. Januar, hatte der NSU-Ausschuss in Stuttgart beschlossen, sie als Zeugin zu hören. Nichts spräche für einen „unnatürlichen Todesfall“. Auch sie stirbt, bevor sie als Zeugin vernommen werden konnte. In den 1990er Jahren zählte sie zur Neonaziszene Ludwigsburgs. 1996 soll sie dort eine Szenekneipe gemeinsam mit Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos besucht haben, die heute als Gründer des NSU gelten.

All diese Todesfälle kann selbst die Reporterin der Welt-Gruppe Hannelore Crolly nur noch mit Sarkasmus aushalten:

„Im Angebot als Todesursachen sind (…) zwei Suizide, einer aus Liebeskummer, einer einfach nur so, außerdem die Lungenembolie einer 20jährigen und der ‚unerkannte Diabetes‘ eines V-Mannes im mittleren Lebensalter. Der starb, so die offizielle Version, aus heiterem Himmel am Zuckerschock.“

Die Bundesregierung mit der Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht es als erwiesen an, dass Nawalny – wenn schon nicht im Auftrag, dann doch mit Duldung des Kreml in Moskau – mit einem chemischen Kampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Außenminister Heiko Maas (SPD) drehte in einem Interview mit der Bild am Sonntag die Unschuldsvermutung auf den Kopf, als er sagte:

„Sollte sie (die russische Regierung) nichts mit dem Anschlag zu tun haben, dann ist es in ihrem eigenen Interesse, das mit Fakten zu belegen.“

Niemand in dieser rechtschaffenen deutschen Gesellschaft widerspricht ihm. Ist die Umkehr der Unschuldsvermutung, also die Abschaffung eines elementaren Grundsatzes einer bürgerlichen Ordnung bereits Common Sense?

Dann gilt ab heute: Solange der Verfassungsschutz nicht mit Fakten und der Veröffentlichung aller geheimgehalten Unterlagen beweisen kann, dass er mit den NSU-Morden nichts zu tun hat, ist er daran beteiligt.

Selbstmorde, von denen Lebende ganz viel haben

Es gibt noch einen weiteren „Selbstmord“, der hier erwähnt sei, der so beiläufig publik gemacht wurde, dass man das Stillschweigen um diesen Fall nicht überhören kann. Ein „Selbstmord“ mitten im VW-Dieselgate-Umfeld:

„In der VW-Abhöraffäre gibt es eine dramatische Wendung. Laut einem Bericht der Wolfsburger Nachrichten wurde ein VW-Mitarbeiter (…) am Mittwoch tot in einem ausgebrannten Auto aufgefunden. Die Leiche wurde in einem Auto im Ort Rottorf (Kreis Helmstedt) entdeckt. Laut Informationen der Zeitung handelt es sich bei dem Toten um den VW-Mitarbeiter, der als Verdächtiger in der Prevent-Abhöraffäre gilt. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig äußerte sich gegenüber der Zeitung zurückhaltend. ‚Das Obduktionsergebnis liegt nun teilweise vor. Am Körper der im Fahrzeug aufgefundenen Leiche konnten keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung festgestellt werden‘, sagte sie.(manager-magazin.de vom 12. 8.2020)

Dem „VW-Mitarbeiter“, bei dem sich um einen leitenden Mitarbeiter handelt, wird vorgeworfen, Geschäftsgespräche illegal mitgeschnitten zu haben, was er – das ist im VW-Konzern üblich– aus sich heraus getan hat, wie die VW-Ingenieure, die laut VW-Konzernspitze hinter ihrem Rücken, ohne jede Anweisung, Manipulationssoftware entwickelt und verbaut hatten.

In diesem Kontext erfährt man ganz beiläufig, dass auf das Haus dieses VW-Mannes bereits im Mai 2020 ein Brandanschlag verübt worden war. Immerhin: Die Staatsanwaltschaft geht der Frage nach, inwieweit es zwischen dem Brandanschlag und dem „Selbstmord“ einen Zusammenhang geben könnte. Wenn das mal nicht zu weit führt …

Fassen wir zusammen:

Es gibt mehr als berechtige Zweifel an dem Aufklärungswillen deutscher Behörden. Es gibt signifikante Beweise dafür, dass Beweismitteln manipuliert oder beseitigt werden oder aber für „nicht zielführend“ in den Papierkorb landen.

Es gibt deutliche Hinweise, dass diese „Pannen“ nicht aus Stümperei begangen wurden, sondern mit professionellem Können und politischer Rückendeckung.

Nimmt man diese hier angerissenen Fälle als Basis für ein politisches Fazit, dann kann dieses nur lauten:

Die deutsche Bundesregierung ist für den unbedingten Unwillen verantwortlich, die „Selbstmorde“ aufzuklären, die Frage der „Fremdeinwirkung“ transparent und nachvollziehbar zu klären.

Die Einrichtung einer tatsächlich neutralen Untersuchungskommission, die finanziell und politisch unabhängig ist, die mit den entsprechenden Kompetenzen ausgestattet ist, polizeiliche Ermittlungen zu überprüfen und gegebenenfalls „Fälle“ eigenständig neu aufzurollen, ist mehr als begründet.

Es ist höchste Zeit – ganz unabhängig davon, ob die russische Regierung die eingangs erwähnte „Stellungnahme“ abschickt.

Nachtrag: Der Selbstmord ist ein Meister aus Deutschland

Die Reaktionen auf diesen Beitrag waren zahlreich und in vielen Beträgen wurde auf weitere Selbstmorde hingewiesen, die gerade für jene ein Gewinn waren und sind, die von den jeweiligen Selbstmordthesen fest überzeugt sind:

Heinz Lembke: Neonazis und Gladio/Depotverwalter von über 30 Waffen- und Sprengstoffdepots. Er wurde 1981 in Haft genommen. Dort kündigte er umfangreiche Aussagen an. Einen Tag vor der Vernehmung fand man ihn erhängt in seiner Zelle.

Uwe Barschel: Ehemaliger CDU-Ministerpräsident in Schleswig-Hollstein, der sich 1987 selbst getötet haben soll, kurz nachdem er öffentlich bekannt gab, dass er „auspacken“ werde, was in seinem Fall u.a. sehr viele illegale (Atom-)Waffengeschäfte mit Südafrika und Israel berührt hätte.

Erwin Friese: Leiter Abhörtechnik des Landeskriminalamts Thüringen, wird im August 2000 erschossen in der Toilette des LKA in Erfurt aufgefunden . Die Tat gilt offiziell als Selbstmord. Friese war in seiner Position auch für das Abhören von Telefongesprächen von Rechtsextremisten mitverantwortlich. Dies dürfte mit einiger Sicherheit auch die Telefonüberwachung der untergetauchten NSU-Mitglieder bzw. von Personen aus deren näherem Umfeld mit eingeschlossen haben (Quelle: Kai Voss, Das NSU-Phantom).

Achim Koch: Leiter der Ermittlungsgruppe ZEX (Zentraleinheit zur Bekämpfung des politischen Extremismus) wird 2000 im Keller seines Hauses aufgefunden, aufgehängt an einer Hundeleine. Selbstmord. Ein von Koch verfasster „Abschiedsbrief“, den auch die Mitglieder des Untersuchungsausschuss des Bundestags nicht lesen durften, bleibt bis heute unter Verschluss.

Oury Jalloh: Er stirbt 2005 in einer Dessauer Polizeizelle qualvoll. Polizei und Gericht sind sich einig, dass sich Oury Jalloh selbst umgebracht hat. Er war an Händen und Füssen “fixiert” und soll  mit einem Feuerzeug die feuerfeste Matratze in Brand gesteckt haben.

Uwe Böhnhard und Uwe Mundlos: Die beiden NSU-Mitglieder sollen in einem Campingwagen 2011 „einvernehmlichen Selbstmord“ begangen haben. Uwe Mundlos hat nach der offiziellen Version zuerst Uwe Böhnhardt mit einer Pumpgun erschossen, dann Feuer gelegt, um sich schließlich mit derselben Waffe zu töten. Eine zweite Hülse, die am Tatort gefunden wurde, verweist jedoch auf eine „dritte“ Person, denn ein Repetiergewehr wirft erst die Hülse aus, wenn nachgeladen wird. Tote laden jedoch nicht nach.

Eine weitere Zuschrift beinhaltete lediglich einen Satz aus dem Gedichtband „Todesfuge“ von Paul Celan:

„Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.“ (1952)

Aktualisiert ließe sich sagen:

 Der Selbstmord ist ein Meister aus Deutschland (2020)

 

Wolf Wetzel

Publiziert bei Telepolis am 8.9.2020: https://www.heise.de/tp/features/Nawalny-hat-viele-Namen-und-Gesichter-4888547.html

 

Quellen und Hinweise:

Frank Elbe: https://www.facebook.com/frank.elbe

VW-Abhöraffäre – Verdächtiger tot im ausgebrannten Auto aufgefunden: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/vw-abhoeraffaere-im-streit-mit-prevent-verdaechtiger-tot-im-auto-aufgefunden-a-755f455c-7f7c-4eb3-beb2-f02483ff4ccf

Neun Morde – sechs tote Zeugen: https://wolfwetzel.de/index.php/2017/02/14/neun-morde-sechs-tote-zeugen/

Das Auto. Der Betrug. Die Paten: https://wolfwetzel.de/index.php/2020/05/28/vw-das-auto-der-betrug-die-paten/

Der Fall Barschel und das “Unbekannte”: https://wolfwetzel.wordpress.com/2016/02/13/der-fall-barschel-und-das-unbekannte/

Der Selbstmord der NSU-Mitglieder – keine Zweifel? https://wolfwetzel.wordpress.com/2013/11/15/der-selbstmord-der-nsu-mitglieder-keine-zweifel/

Der Oktoberfestanschlag in München 1980 – Vom irren Einzeltäter und Schutz des Staatswohles: https://wolfwetzel.wordpress.com/2016/05/18/der-oktoberfestanschlag-in-muenchen-1980-vom-irren-einzeltaeter-und-schutz-des-staatswohles/

NSU-Skandal für Einsteiger: Das mysteriöse Zeugensterben: https://www.luftgangster.de/index.php/nsu-skandal-fuer-einsteiger-das-mysterioese-zeugensterben/#

Eine sehr gute und etaillierte Zusammenstellung von Marco Rautenberg auf seinem Blog: luftgangster.de

Eine Laudatio auf die Initiative „Break the silence. Das war Mord“: https://wolfwetzel.de/index.php/2017/06/09/eine-laudatio-auf-die-initiative-break-the-silence-das-war-mord-2/

Der Fall Nawalny: https://www.heise.de/tp/features/Nawalny-hat-viele-Namen-und-Gesichter-4888547.html

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