Flucht(ur)sachen zurücknehmen

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Die deutsche Bundesregierung betont

seitdem es Flüchtlinge und Ursachen gibt,

dass sie beides

Entschuldigung

Letzteres auch bekämpfen will und möchte.

 Jetzt hat die deutsche Bundesregierung dieses Versprechen

auf wahrhaft fantastische Weise eingelöst.

 abschiebeabkommen-afghanistan-2016

Das war nicht einfach

wenn man das Land

also das, was nach der Befreiung noch übrig geblieben ist

beim Namen nennt

Afghanistan.


Fortgesetzter Krieg

eine Regierung, die sich selbst nur in Kabul sicher fühlt

tägliche Anschläge, Morde und Bomben

durch Taliban, US-alliierte Soldaten und ferngesteuerte Drohnen.

Enduring Freedom

Eben.

 

 Trotz all dieser misslichen Umstände

haben die deutsche Bundesregierung (via EU) und die afghanische Regierung ein Abkommen geschlossen.

Also die afghanische Regierung hat dem Vorgelegten zugestimmt.

 

In diesem „Abkommen“ sagt die deutsche Bundesregierung zu,

das Land, das sie mitzerstört hat, wiederaufzubauen.

Im „Gegenzug“ erklärt sich die afghanische Regierung bereit,

afghanische Flüchtlinge „zurückzunehmen“.

 

Zwischen beidem

darauf besteht die deutsche Bundesregierung unmissverständlich

besteht kein, nicht der geringste Zusammenhang.

 

Damit zeigt die deutsche Bundesregierung einmal mehr,

dass man Fluchtursachen bekämpfen kann

indem man Afghanistan zum sicheren Drittland erklärt

ergo

es auch keine Fluchtgründe gibt

außer denen

die wir alle

von CDU bis Pegida, von AfD bis SPD nicht dulden.

 

Wolf Wetzel

2016

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Ein Kommentar

  1. Dieses unmißverständliche Leugnen von logischen oder kausalen Zusammenhängen richtet sich eindeutig gegen das Denken generell und klingt wie eine Drohung gegen alle, die ihre Zweifel dagegen anmelden, weil regierungsmächtigen Deutungshoheiten – auch gedankenlos und (blind)gläubig zu folgen – erwartet wird und jede Zuwiderhandlung als Gefahr; Störung – ja sogar als Angriff gewertet werden kann.
    Doch wer des Denkens verbunden und fähig kann auch schweigen … und weiter denken – oder sich mutig einmischen in die Atomisierungsversuche zu „Einzelfällen“, „bedauerlichen Irrtümern“ und „alternativlosen Entscheidungen“ weit jenseits des gesunden – aber abgewerteten Verstandes. Leider war dies schon immer so, doch die Hoffnung dies zu kippen lebt genauso lange ungebrochen weiter. Das Internet hat diese Hoffnungen erweitert und kann und wird neue Denkimpulse liefern – über traditionelle „Regierungserklärungen“ hinaus.

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