„Die RAF ist wieder da“ – wird auch Zeit

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Bedrohungsszenarien und Bedrohungslagen machen Sinn und sie generieren Lösungen mit Breitbandwirkung: Man kann Diskriminierungen und Schikanen rechtfertigen und potenzieren. Man kann noch mehr Polizei, noch mehr Überwachung fordern und bekommt alles. Und man kann damit Kriege anzetteln und führen.
Über Jahrhunderte hinweg galten ‚die Juden‘ als innerer und äußerer Feind … erst für die Kirche, dann für den Feudalismus, später für viele bürgerliche Ordnungen.
Dann kamen ‚die Russen‘ als Feindbild dazu, in Gestalt der ‚roten Gefahr‘ oder ganz einfach als Kommunisten.
Der deutsche Faschismus übernahm dieses Feindbild gerne und mixte es mit der Angst vor Juden. Daraus wurde dann die Multiplex-Variante von der ‚jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung‘.
Nach der Shoa und dem Scheitern des deutschen Faschismus waren zumindest ‚Juden‘ als Feindbild nicht mehr so opportun. Man begnügte sich wieder mit der Mono-Variante, mit der ‚kommunistischen Gefahr‘.
Als man diese nicht mehr länger beschwören konnte, suchte man und fand ein neues Feindbild: den Islam. Die Islamisten mit Bart und Koran.
Seit der Silvesternacht in Köln 2015 dürfen wir ein neues Feindbild willkommen heißen: ‚die Nordafrikaner‘.
Endlich kann die Polizei wieder offen rassistisch agieren, darf Verdächtige mit ihrer Herkunft in Verbindung bringen (ein Zusammenhang, der sich nur in einem rassistische Weltbild erschließt), darf einfach mal unter ‚Nordafrikanern‘ eine Razzia in Düsseldorf machen und rassenkundig entscheiden, wer in diesem abgeriegelten Bereich ‚Nordafrikaner‘ ist.
Seit über zwei Wochen werden wir auf dieses neues Feindbild eingestimmt und sind damit eigentlich mehr als bedient. Alle dürfen dabei mitmachen: Ärzte, Feminismus-Expertinnen, Psychologen, Kriminalbeamte, Kulturschaffende.
Doch nun heißt es aufgepaßt: die einen (also die Älteren) werden sich verdutzt die Augen reiben, die anderen werden noch ganz viel lernen müssen.
Seit dem 20.1.2016 dürfen wir uns vor einem neuen, alten Feind fürchten: Die Rote Armee Fraktion.

„Die RAF ist wieder da“ (Frankfurter Neue Presse | Bayernkurier vom 20.1.2016)

 
RAF-Symbol
Das ist endlich einmal eine gute Nachricht. Denn warum sollen nur wir Angst bekommen? Warum sollen die politischen und wirtschaftlichen Eliten leer ausgehen? Das ist nicht einzusehen! Auch Angst muss fair und gerecht verteilt werden.
Doch es gibt auch einen Wehrmutstropfen, ob dieser beängstigenden Nachricht. Laut Angst-Experten vom BKA wollte die RAF mit Überfällen auf Geldtransporter nur ihren komplizierten Lebensabend finanzieren. Bekanntermaßen ist Untergrund kostspielig und somit mit einigem Mehraufwand verbunden.
Aber vielleicht überlegt es sich ja die ‚RAF‘ noch.
Wolf Wetzel

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4 Kommentare

  1. Ich wette, bei der Fahndung der RAF wird es keine “Pannen” geben und mit Sicherheit wurde keine einzige Akte geschreddert. Wenn es um Linksterrorismus geht, läuft der Fahndungssaparat wie am Schnürchen und das ohne einen einzigen V-Menschen im Umfeld der RAF.

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