Fotoshooting für einen so nicht stattgefundenen Trauermarsch in Paris 2015

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Fotoshooting für einen Trauermarsch in Paris 2015, der so nie stattfand

Am 11. Januar 2015 fand ein Trauermarsch in Paris von über einer Million Menschen statt. Anlass war der Terroranschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo, bei dem elf Menschen ermordet wurden.

Die Ikonisierung einer Lüge

Dieses Bild sollte sich einprägen: Politiker aus aller Welt an der Spitze eines Trauermarsches, untergehakt, vereint, ganz vorne weg:

Genau so wurde dieses Ereignis in alle Welt verbreitet:

Die LivekommentatorInnen konnten es mit eigenen Augen sehen:

Was die freie Presse, von ARD bis Süddeutsche Zeitung hautnah erlebt hatte, sah von oben so aus:

Diese Foto wurde in der völlig abgeriegelten Seitenstraße aufgenommen, weit genug weg vom Trauermarsch – vor ihnen die geladenen Fotografen, umm sie herum viel Sicherheitspersonal.

Auch die Süddeutsche Zeitung/SZ war in Wort und Bild dabei. Als sie damit konfrontiert wurde, dass sie Fake-News verbreitet, sich an einer Manipulation beteiligt habe, antwortete sie in orwellschem Duktus:

„Also alles gefälscht und inszeniert? Nein. Schon die Vorstellung, dass ein einziger Staatschef wenige Tage nach dem schlimmsten Terroranschlag der vergangenen Jahre in Europa durch Paris schlendert, würde jedem Personenwächter schlaflose Nächste bereiten. Die Gefahr ist hoch. (…) So stehen die Politiker vor einem unauflösbaren Dilemma: Sie stehen an der Spitze – aber eben nicht an der Spitze einer Massendemonstration. Wer das als Inszenierung abtut, der hat das Problem nicht verstanden.“ (SZ vom 14.1.2015)

Wolf Wetzel | 2015

Zur Ergänzung folgender Beitrag, mit einm besonderen Verweis darauf, dass selbst das gestellte Foto  nochmals manipuliert wurde:

Nous sommes tous Charlie – wirklich?

 

 

 

 

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