24.6.2014 – Veranstaltung zum NSU-VS-Komplex | Die Kassler Problematik

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Diskussion mit Wolf Wetzel: „Der NSU-VS-Komplex. Wo beginnt der

Nationalsozialistische Untergrund – Wo hört der Staat auf?“

Die Kassler Problematik . Ein Hessenkrimi.

24. Juni 2014, 19.30 Uhr, Frankfurt
Stadtteilbibliothek Rödelheim, Radilostraße 17-19, 60489 Frankfurt a.M.
 

Andreas Temme (Bildmitte)
Andreas Temme (Bildmitte)

 
 

13 Jahre blieb der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) unentdeckt. Neun Morde wurden begangen, neun Mal suchten die Behörden verschiedener Bundesländer die Hintergründe für die Morde im „ausländischen Milieu“. Neun Mal will man keine „heiße Spur“ gefunden haben. Dennoch legte man alle neun Morde in die Blutspur des „organisierten Verbrechens“. Nachdem die Existenz der NSU nicht mehr zu leugnen war, reihte sich bei den zögerlichen Ermittlungen eine Panne an die andere.
Der Autor Wolf Wetzel begibt sich in seinem Buch auf Spurensuche.
Dabei wird ein Schwerpunkt der neunte Mord in Kassel 2006 sein, der in Anwesenheit des Verfassungsschutzmitarbeiters Andreas Temme verübt wurde, der den Spitznamen ›Klein Adolf‹ trug und der einen Neonazi aus Kassel führte, der sich im Netzwerk des NSU bewegte.
Ganz bedeutungslos konnte sich dieser Geheimdienstmitarbeiter nicht mehr daran erinnern, dass er am Tatort war und ganz systematisch wird seitdem die »Kassler Problematik« bis hin zum damaligen hessischen Innenminister Bouffier verdeckt.
Jetzt soll ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss/PUA in Hessen klären, was es mit der ›Kassler Problematik‹ auf sich hat, in der Vorgesetzte eines Geheimdienstmannes dazu raten, seine Aussagen »so nahe wie möglich an die Wahrheit« anzulehnen, also fortgesetzt die wahren Umstände seiner Anwesenheit zu vertuschen.
Eine Recherche zu den Mordumständen in Kassel 2006 findet sich hier: Der neunte Mord in Kassel 2006 – Der Schlüssel für das Ende der rassistischenMordserie des NSU liegt nicht in Zwickau.
 
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung “Neofaschismus in Deutschland”. Weitere Informationen und Begleitprogramm: http://www.widerstand-1933-1945.de/content/article/337/2/
 

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2 Kommentare

  1. Die gestrige Veranstaltung war nicht nur überaus informativ, sondern fast schmerzhaft augenöffnend. Besonders Deine Schlussbemerkungen zu Staatsräson, „roter Linie“ sowie Gladio haben in mir noch lange weitergegärt. Vielen Dank. Auch Deine klaren Worte, dass der Zug für sesselhockende, Hände-in-den-Schoß-legende Empörtheit längst abgefahren ist, haben einiges bewegt in mir. Nochmals danke!

    1. Vielen Dank für das Lob. Mir hat diese Veranstaltung auch sehr gut gefallen. Diese Aufmerksamkeit und Konzentration für das Gesagte hat mich beeindruckt – zumal ich anfangs dachte: Oh je, mit drei, vier BesucherInnen eine Veranstaltung zu machen, läßt mich nicht gerade in die Luft springen. Aber es war ja erst kurz nach 19 Uhr (ich bin von einem VA-Beginn von 19 Uhr ausgegangen).
      Nochmal herzlichen Dank zurück.
      Wolf Wetzel

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