Die ›Rote Linie‹ gilt fast für alle …

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Die ›Rote Linie‹ gilt fast für alle …

Seit Wochen wird die ›freie Welt‹ auf einen Krieg gegen Syrien eingestimmt. Nachdem die Bewaffnung eines Teils der syrischen Opposition nicht zum erwünschten Erfolg geführt hat, wurde der Einsatz von Giftgas als Kriegsgrund genannt. Ohne Beweise dafür vorzulegen, wurde die syrische Regierung dafür verantwortlich gemacht. Damit habe sie die ›rote Linie‹ überschritten, die der US-Präsident Barak Obama als humaner Kriegsherr gezogen hatte.
Denn mit dem Einsatz von Drohnen hat bekanntlich Barak Obama kein Problem, egal wo auf der Welt. Auch mit Entführungen und Folterungen im Rahmen des Rendition-Programmes haben Barak Obama und seine Regierung kein Problem. Also muss man irgendwo eine Grenze ziehen. Wer könnte das besser und ganz alleine, als ein US-Präsident.
Nun kommen die Vorbereitungen für einen Kriegseinsatz ins Wanken.

»Syrien stimmt Chemiewaffenkontrolle zu
Nach der russischen Initiative für eine Beseitigung der Chemiewaffen in Syrien gibt es neue Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Konfliktes.
Nach der russischen Initiative für eine Beseitigung der Chemiewaffen in Syrien gibt es neue Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Konfliktes.
Der Vorschlag Moskaus, der auf eine Kontrolle und spätere Vernichtung der syrischen Chemiewaffen abzielt, stieß am Dienstag international auf Zustimmung. Syriens Außenminister Walid al-Muallim, der den russischen Vorschlag zunächst nur begrüßt hatte, stimmte nach Berichten russischer Medien am Dienstag einer Kontrolle der syrischen Chemiewaffen zu. US-Präsident Barack Obama will, dass der UN-Sicherheitsrat den russischen Vorschlag zur Kontrolle über syrische Chemiewaffen prüft.« (FR vom 10.9.2013)
Zeitgleich stimmt die US-Regierung einer Kontrolle ihres biologischen Kriegswaffenarsenals zu, mit dem Ziel, dieses unter UN-Aufsicht zu vernichten. Auch dieser Vorschlag soll vom UN-Sicherheitsrat baldmöglichst geprüft werden …
Diese Nachricht wäre zu schön, um wahr zu sein. Eine solche Nachricht, ein solcher Vorschlag würde jedoch deutlich machen, wie verlogen es ist, wenn eine US-Regierung den Einsatz von Giftgas als ›rote Linie‹ bezeichnet, gleichzeitig im Besitz von Biowaffen ist und die Bereitschaft, diese auch einzusetzen, in den letzten Jahrzehnten immer wieder unter Beweis gestellt hat, wie der Einsatz von ›Agent Orange‹ während des Krieges gegen Vietnam in den 60er/70er Jahren.
Wie nahe Heuchelei und skrupellose Bereitschaft, biologische Waffen einzusetzen, beieinanderliegen, hat einen Namen: Anthrax.
2001 wurde in den USA und im Rest der Welt die schreckliche Nachricht verbreitet, dass in Briefen an Abgeordnete und andere Vertreter des US-Staates das tödliche Anthrax verschickt worden war. Von gemeinen, hinterhältigen und widerwärtigen Anschlägen war die Rede. Genauso schnell wusste man, wer die Attentäter sind: jene, die auch den 9/11 zu verantworten hatten. Wochenlang hielt man die US-Bevölkerung mit dieses Anthrax-Anschlägen in Atem – parallel zu den Kriegsvorbereitungen gegen Afghanistan und den Irak.
Und während dieselbe Regierung im Irak Massenvernichtungswaffen in den Händen eines Diktators als Kriegsgrund lancierte, verlor sich die Spur der Anthrax-Attentäter im Land der Freiheit. Aus gutem Grund: Das Anthrax kam aus Biowaffenlabors der US-Armee und die Attentäter kam nicht aus Afghanistan oder dem Irak…

Bio-Terrorismus – made in USA. Anthrax-Spuren und Desinformationskrieg

Wolf Wetzel
Krieg ist Friede. Über Bagdad, Srebrenica, Genua, Kabul nach…, Wolf Wetzel, Unrast-Verlag, Münster, 2002

 

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