Die FRAPORT-Regierung läd ein und durch….
Am 8. Mai 2009 lud die FRAPORT-Regierung – ein Mix aus wählbaren und unwählbaren Mitgliedern – zum ›Ersten Spatenstich‹ auf dem Gelände der geplanten neuen Landebahn Nord-West des Frankfurter Flughafens ein.
Mit welchen Assoziationen zum ›Tag der Befreiung‹ dabei gespielt wurde, weiß man nicht wirklich.
Auf jeden Fall ließen es sich über 200 geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik nicht nehmen, diese Etappe im Kampf um den weiteren Ausbau des Frankfurter Flughafens zu feiern.
Selbst der Protest wurde als legitimes Recht und als Zeichen einer vitalen Demokratie gewürdigt, also kurz gestreift – in dem sicheren Wissen, dass er weniger störte, als die Flugzeuge, die über die geladenen Gäste hinwegflogen.
Der Protestzug der FlughafenausbaugegnerInnen gegen die ›Kahlschlag-Party‹ wurde von der Polizei weitab des Geschehens aufgehalten.
Die illustren Gäste hatten allen Grund zu feiern, was sie mit viel Amüsement, Frohsinn und geradezu kindlicher Freude taten:
Man zeigte den Kameras die Gummistiefel des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch und die rose-farbenen Pumps der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth.
Man nahm sich abwechselnd in den Arm, die Wirtschaft die Politik, die Politik die Wirtschaft.
Als es ernst wurde, wusste die OB Frankfurts, Petra Roth, zusammenhängendes zu berichten: »Wenn es dem Frankfurter Flughafen gut geht, geht es auch der Stadt Frankfurt gut«
Und der FRAPORT- Vorstandsvorsitzender Wilhelm Bender brachte alle bekannten Mantras über Wachstum, Slots und Königsklasse traumwandlerisch sicher auf den Punkt:
»Damit können wir uns langfristig im Wettbewerb der bedeutenden Hub-Airports weltweit behaupten.«
So dann schritt man zum gemeinsamen Spatenstich.
Auf die bereitliegenden Bauhelme mit dem FRAPORT-Logo verzichtete man wagemutig. Unerschrocken griffen Chefs und Minister zu den blitzplanken Spaten Marke ›Ideal‹.
Nach Beendigung des offiziellen Teils des Festaktes durften Minister zum Ausklang Baggerführer spielen und in bereitgestellten Sandhaufen wühlen.
Und wer nicht in den Genuss kam, im Führerhaus Platz zu nehmen, der durfte sich Bagger als Miniaturmodelle mit nach Hause nehmen – sponsored by FRAPORT und Bauunternehmen Max Bögl (›Fortschritt baut man aus Ideen‹).
Man hat noch viel vor…
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Lieber Wolf Wetzel,
Deine Fotostory über den Spatenstich habe ich mir gerade angesehen.
Du hast hervorragend die Makaberheit dieser dreckigen Fraport-Mafia herausgearbeitet. Du hast das super gemacht. Vielen Dank dafür. Mach weiter so! Bis demnächst an der Mahnwache im Wald.
Herzliche Grüße
Helmut (Radio-Quer Mainz-Wiesbaden)