Saubere Vergangenheitsbewältigung

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Saubere Vergangenheitsbewältigung

 

Die Massenmörder des Dritten Reiches

hatten kein Blut an ihren Händen

Sie waren sehr reinlich

und wuschen sie immer

mit Seife

ihrer Toten

 

Auch nach dem Tausendjährigen Reich

blieben die Hände der Mörder

sauber

 

Das Dritten Reich dauerte

zwölf Jahre

Drei Jahre länger

mussten Nazi-Verbrecher warten

bis auch ihre Beihilfe

Straffreiheit genoss

 

Keiner

der

an dem langen Weg

von der Entwürdigung

Enteignung

Verfolgung

bis hin zur

industriellen Ermordung

der Juden

wirklich

beteiligt war

 

Keiner

der aus Angst vor der

jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung

dem

deutschen Faschismus

diente

 

Alle waren

Flakhelfer

irgendwie dagegen

irgendwo

dazwischen

 

Selbst

der ehemalige NS-Marinestabsrichter

und ehemalige CDU-Ministerpräsident Baden-Württemberg

Träger des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Inhaber der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Filbinger

der am 15. März 1945

sieben Wochen vor Kriegsende

die Vollstreckung

eines Todesurteils wegen

Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung

verfügte

 

war

»kein Nationalsozialist.

Im Gegenteil:

Er war ein Gegner des NS-Regimes

 

Ein heimlicher Widerständler

der sich

wie Millionen Volksdeutsche

als pflichtbewusster, ergebener Nazi

tarnte

 

Nur

Adolf Hitler

war wirklich ein Nazi

 

Es riecht immer noch nach Seife

 

Die Seife

übrigens

wird nicht mehr aus Knochen ermordeter Menschen

gewonnen

 

Sie ist eine lebendige Synthese

aus

Gesundem Nationalismus

der großen Entdeckung

der

»Moralkeule Auschwitz«

und

dem Recht auf

»Wegschauen«

 

parfümiert mit dem Duft

Sommermärchen

 

Wolf Wetzel

2007

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1960 wird das ›Berechnungsgesetz‹ zu den Verjährungsfristen beschlossen

Fristbeginn ist der 20.6.1946

Damit verjährten alle im NS-Regime gegangenen Verbrechen

außer Mord und Totschlag in schweren Fällen

kurze Zeit später.

 

Es war der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettingen/CDU

der in seiner Trauerrede vom 11. April 2007

Hans Filbinger zu erst zum Nazi-Gegner kürte

und im Folgenden seine »herausragende, prägende Persönlichkeit« pries

während sich die Familie Filbinger todsicher ist

dass der Verstorbene nach »einem erfüllten Leben zur Vollendung in die Ewigkeit gerufen« (Todesanzeige)

wurde.

 

Dem Schriftsteller Martin Walzer wurde 1998 in der Frankfurter Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels überreicht. In seiner Dankesrede präsentierte er die ›Moralkeule Auschwitz‹, die die politische Klasse daran hindere, ein ganz normaler, kapitalistischer und imperialer Staat zu werden.

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eine Visualisierung des Textes durch ds-film ist auf Youtube zu sehen:
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